Klage gegen automatischen Download von iOS 7 eingereicht
Mark Menacher verklagt Apple wegen des automatischen Download von iOS 7. Als “rücksichtslos” bezeichnet er den Download der Installationsdateien. Er fordert, dass das Unternehmen die Dateien von seinen iOS-Geräten entfernt. Außerdem sucht er für eine Sammelklage nach Unterstützung.
Wegen des automatischen Downloads von iOS 7 auf iPhones und iPads mit iOS 6 muss sich Apple-CEO Tim Cook offenbar vor einem Gericht in San Diego verantworten. Apple soll die Installationsdateien des Betriebssystems wieder von den Geräten des Klägers Mark Menacher entfernen.
Sobald kompatible iOS-6-Geräte per WLAN mit dem Internet verbunden sind, laden sie automatisch das Installationsprogramm für iOS 7 herunter. Der Vorgang geschieht ohne eingeholte Erlaubnis des Nutzers. Bis zu 1 GByte Speicher belegen die Dateien. Dieser kann nicht wieder freigegeben werden. Die Aktualisierung selbst erfolgt erst mit ausdrücklichem Einverständnis des Nutzers.
Im vergangenen Monat hatte der automatische Download einige Nutzer verärgert. Betroffenen haben auf Twitter unter Hashtags wie #crap oder #dontwantit ihrem Ärger Luft gemacht und bekundeten, die neue Version nicht installieren zu wollen.
Beim Übergang von iOS 5 auf iOS 6 hatte Apple den automatischen Download einer neuen Softwareversion erstmals angewendet. Diese Aktualisierung brachte im Gegensatz zum Update auf iOS 7 keine veränderte Benutzeroberfläche mit sich. Deshalb stößt das neueste Betriebssystem bei einigen iPhone- und iPad-Besitzern auf Ablehnung.
“Apples Missachtung von Kundenwünschen in Bezug auf iOS ist rücksichtlos”, sagte Menacher. Steve Jobs habe sich stets vorbehaltlos für seine Kunden eingesetzt. Tim Cook hingegen bevorzuge eine Kultur der Missachtung gegenüber Kunden, um die Profite des Unternehmens zu steigern. “Das ist eine Strategie, die wahrscheinlich scheitern wird.”
Menachers hat bislang nur eine sogenannte “Small Claims Complaint” eingereicht – eine Klage mit einem geringen Streitwert – diese werden von US-Gerichten verhandelt, ohne dass den Parteien große Kosten entstehen. Ein Rechtsbeistand ist beispielsweise nicht vorgeschrieben. Menacher kündigte gegenüber CNET an, auch eine Übertragung der Klage an ein höheres Gericht in Betracht zu ziehen und zu prüfen, ob es genügend Unterstützung für eine Sammelklage gebe.
IOS 7 hat nach Angaben von Apple eine höhere und schnellere Verbreitung erreicht als andere Versionen des Mobilbetriebssystems. Zu diesem Ergebnis kommen auch externe Beobachter. Auf mehr als 72 Prozent aller Geräte läuft bereits iOS 7, so die Analytics-Firma Mixpanel.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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