Siemens stößt Hausgerätesparte ab
Mit dem Erlös aus dem Verkauf will Siemens die Übernahme des US-Kompressoren-Herstellers Dresser-Rand finanzieren. Mit dem Kauf sticht Siemens auch den Konkurrenten Sulzer aus, der ebenfalls Interesse an Dresser-Rand signalisiert hatte.
Siemens gibt den Verkauf der Hausgeräte-Sparte an den langjährigen Kooperationspartner Bosch bekannt. Siemens verkauft damit die 50 Prozent des Anbieters an der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Bosch bezahlt drei Milliarden Euro für die Siemensanteile. Der Verkauf soll in der ersten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen werden.
Zuvor werde die Siemens-Tochter noch eine Sonderausschüttung von 250 Millionen Euro an Bosch überweisen. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
Damit setzt Siemens den Umbau des Münchner Großkonzerns weiter fort. Die Mittel aus dem BSH-Verkauf werde Siemens für die Übernahme des Kompressoren-Herstellers Dresser-Rand verwenden. Für den US-Hersteller bezahlt Siemens insgesamt 5,8 Milliarden Euro, beziehungsweise 83 Dollar pro Aktie. Der Dresser-Rand-Vorstand rate den Aktionären einhellig, die Offerte anznehmen. Siemens werde die Übernahme bis zum Sommer 2015 abschließen.
Dresser-Rand bietet neben Kompressoren auch Motoren sowie Gas- und Dampfturbinen. Gerade für Öl- und Energieindustrie sowie in anderen Energie-Industriezweigen habe der Hersteller eine wichtige Stellung. Siemens kann damit die eigene Stellung vor allem in der Öl- und Gasindustrie weiter stärken. Auch für den Bereich dezentrale Energieversorgung könne der Zukauf das Portfolio ergänzen, heißt es in einer Mitteilung von Siemens.
Siemens-Chef Joe Kaeser kann mit diesem Kauf auch den ehemaligen Siemens-Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher ausstechen. Der ist inzwischen bei dem Schweizer Pumpen-Hersteller Sulzer, der laut eigenen Angaben ebenfalls Interesse an dem Hersteller gehabt haben soll.