Zalando schöpft Börsengang nicht voll aus
Der Berliner Modehändler will mit dem Gang an die Börse 605 Millionen Euro einnehmen. Trotz hoher Nachfrage und Überzeichnung wird das Papier eher günstig am Mittwoch in den Handel starten.
Zalando, der Online-Modeversender der Samwer-Brüder, gibt den Ausgabepreis für den für Mittwoch geplanten Börsengang bekannt. 21,5 Euro soll die Aktie kosten. Damit schöpft Zalando die festgelegte Preisspanne von 18 bis 22,50 nicht ganz aus. Damit ist das Unternehmen mit 5,35 Milliarden Euro bewertet. Bei einem Ausgabepreis von 22,5 hätte das Unternehmen insgesamt 633 Millionen Euro einsammeln können. Am Mittwoch ist die Erstnotierung an der Börse in Frankfurt im Prime Standard geplant.
Insgesamt werden damit 28 Millionen Aktien auf den Markt sein. Das entspricht etwa 11,3 Prozent des Wertes des Online-Händlers. Doch werden nicht alle Aktien auch frei gehandelt: Investoren haben sich bereits im Vorfeld Aktien im Wert von 127 Millionen Euro reserviert. Neu ausgegeben werden 24.476.223 Aktien. Hinzu kommen 3.671.433 Papiere für die an dem Börsengang beteiligten Banken.
Zunächst war nicht bekannt, warum Zalando trotz eines Kursgewinns von 25 Prozent im vorbörslichen Handel und einer starken Nachfrage, nicht den vollen Rahmen ausschöpft. Inzwischen ist aber bekannt geworden, dass Zalando diesen Schritt bewusst vollziehe. Der Versender, der erst im August zum ersten Mal schwarze Zahlen meldete, wolle sich damit bewusst für die richtigen Anteilseigner entscheiden.
Kostenlose Rücksendungen und ein umfangreicher Werbefeldzug haben den Versender bekannt gemacht. Zalando könnte auch dieses Jahr mit einem Gewinn abschließen. Insgesamt 14 Millionen Menschen greifen auf das Angebot des Modehändlers zu. Die Gelder aus dem Börsengang will das Berliner Unternehmen in organisches Wachstum investieren. Aber auch Zukäufe wollen die Investoren Kinnevik (35,6 Prozent) und Oliver, Marc und Alexander Samwer (16,7 Prozent) nicht ausschließen.