Studie: Malware-Verbreitung auf Mobilgeräten nahm 2014 weiter zu
Immer mehr Viren und Malware werden für mobilen Geräte geschrieben. Daran sind auch die Anwender nicht ganz unbeteiligt, stellt der Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent in einer Studie fest.
Der Telekommunikations- und Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent warnt in einer Studie (PDF) vor einem deutlichen Anstieg von mobilen Schädlingen. So wurden im vergangenen Jahr 16 Millionen Mobilgeräte weltweit mit Malware infiziert. Das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit erhöht sich auch das Tempo der Malware-Verbreitung: Laut Alcatel-Lucent hatte sich die Zahl der mobilen Malware zwischen 2012 und 2013 nur um 20 Prozent erhöht.
Dennoch ist Malware auf mobilen Geräten noch eher die Ausnahme: So liegt derzeit die Infektionsrate, also der Anteil der mobilen Geräte, auf denen sich Schadsoftware befindet, bei 0,68 Prozent, wie Daten des Alcatel-Lucents Motive Security Labs zeigen.
Spyware auf dem Vormarsch
Kriminelle verbreiten vor allem Spyware auf Smartphones und anderen mobilen Geräten. Laut Studie sind sechs Schadprogramme aus der Malware-Top-20 dieser Kategorie zuzuordnen. Mit diesen Programmen sollen eingehende und ausgehende Telefonate abgehört, SMS und E-Mails abgefangen, oder der Standort eines Nutzers oder die von ihm besuchten Websites ermittelt werden.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass Googles Mobilbetriebssystem Android bei der Infektionsrate inzwischen mit Windows-Laptops gleichgezogen hat. iPhones und Blackberry-Smartphones scheinen vergleichsweise sicher zu sein: Deutlich weniger als einem Prozent aller Schadprogramme richtet sich an diese Plattformen. Dennoch, so die Experten von Alcatel-Lucent, hätten Exploits wie “Find My iPhone” gezeigt, dass auch diese Plattformen keine 100-prozentige Sicherheit bieten könnten.
An der raschen Verbreitung von mobiler Malware seien auch die Handy-Besitzer nicht ganz unbeteiligt, mahnt der der französische Konzern. Häufig würden nicht die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Geräte zu schützen. Und wie eine Umfrage von Alcatel-Lucents Motive Security Labs zeigt, scheint die Mehrzahl der Anwender auch davon auszugehen, dass der Anbieter des Mobilfunkdienstes für die Sicherheit der Geräte verantwortlich sei.
Die Studie zeigt aber auch, dass sich gerade für Nutzer, die aus Sicherheitsgründen den Online-Handel meiden, ein größeres Risiko ergibt, dass ihre Kreditkarten- oder Kontodaten gestohlen werden. Grund dafür seien die zuletzt sehr erfolgreichen Angriffe auf Kassen- und Bezahlsysteme im Einzelhandel. Sie seien deutlich häufiger das Ziel von Hackern als die Bezahlsysteme von Online-Händlern.
Alcatel-Lucent warnt auch vor einer Zunahme von Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS), die mithilfe von Netzwerkkomponenten wie Heimroutern, DSL- oder Kabelmodems, mobilen WLAN-Hotspots oder DNS- oder NTP-Servern ausgeführt werden. Zudem sei 2014 erstmals ein DDoS-Angriff per Smartphone entdeckt worden. Das Unternehmen befürchtet, dass auch Hacktivisten wie Anonymous ihre Aktionen künftig gegen mobile Infrastrukturen richten.
Wirksamer Schutz vor mobiler Malware?
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[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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