Website mit eingebauter Selbstzerstörung
Die Website von Matthew Rothenberg ist besonders beziehungsweise war besonders. Sie löschte sich nämlich selbst, sobald sie in Googles Suchindex auftauchte. Das Experiment dauerte insgesamt 22 Tage.
Wie lange braucht Google, um eine Website in den Suchmaschinenindex aufzunehmen? Diese Frage stellte sich Matthew Rothenberg, ehemaliger Manager bei Flickr und nun Internet-Künstler. Für sein Experiment “Unindexed” stellte eine Website ins Netz, die sich selbst zerstört, sobald Google sie in den Index aufnimmt. Dafür hat sie den ganzen Tag bei Google nach sich selbst gesucht.
Auf der Website hat sich der Künstler mit Themen aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft befasst. Bevor die Seite wieder aus dem Netz verschwand, zählte sie lediglich 346 Besucher. Dort konnten sie aber Kommentare abgeben und zum Inhalt von Unindexed beitragen. Rothenberg hätte einfach den Google-Bot verbieten können, die Website zu indexieren oder sie im Dark Web verstecken können. Allerdings hätte das dem Experiment widersprochen.
Der Website Motherboard zufolge glaubte er, dass sie entweder sofort auf dem Index erscheint oder jahrelang unbeobachtet bleibt. Damit lag er allerdings falsch. Insgesamt 22 Tage existierte die Website, bevor sie sich selbst und jeden Inhalt unwiederbringlich gelöscht hat.
“Ein Ziel des Projektes war es, mit den Teilnehmern ein Gefühl des Unbehagens zu teilen – wenn sie es mochten, konnten und sollten sie es mit anderen teilen, damit die Unterhaltung auf der Website wächst”, erzählt Rothenberg der Website Motherboard. “Aber damit trugen sie zu ihrem potentiellen Untergang durch Indexierung bei, denn je weiterverbreitet die URL war, desto schneller würde Google sie finden.”
Rothenberg machte nicht groß Werbung für die Seite, sondern erzählte nur ein paar Freunden davon. Dabei wies er aber darauf hin, dass Google auf diese Weise schneller auf die Website aufmerksam und sie somit gelöscht wird.
Den Quellcode für die Website mit eingebauter Selbstzerstörung hat Rothenberg auf GitHub veröffentlicht. Somit können auch Hobby-Spione Informationen mit einem kleinen Kreis von Nutzern teilen, ohne Spuren zu hinterlassen.