Alexander Wallner und Jörg Hesske

schreiben gemeinsam für den Storage-Spezialisten NetApp im silicon.de-Blog.

Storage im Rechenzentrum

Vor kurzem haben die Analysten von IDC ihre Marktprognosen zur Entwicklung der Rechenzentren in Westeuropa vorgestellt. Nach deren Ansicht sind Backup-Services aus der Cloud sowie Flash-Technologien die wesentlichen Triebfedern von Veränderung. Alexander Wallner, Area Vice President Central EMEA bei NetApp sieht das auch bei den Anwendern.

Viele IT-Leiter stehen nach wie vor gewaltig unter Druck, da sie die immer weiter wachsenden Datenberge sicher im Griff haben müssen. Würden die IT-Budgets im gleichen Maße wachsen, wie dies die Datenmengen im Rechenzentrum tun, hätten CIOs vermutlich den einfachsten Job der Welt.

Die Realität sieht natürlich anders aus. Da wird für das gleiche oder nur geringfügig gestiegene Budget mehr Leistung erwartet. Unsere Kunden haben für sich längst die Cloud als Option entdeckt, wie sie die gestiegenen Anforderungen rund um das Backup effizient erfüllen können. Bei unserem Cloud-Angebot Backup-as-a-Service (BaaS) arbeiten wir eng mit lokalen Service-Providern zusammen. So bleiben die in die Cloud übertragenen Daten auch garantiert in Deutschland, und Unternehmen können sich sicher sein, dass sie Compliance-Richtlinien und gängige IT-Sicherheitsnormen wie ISO 27001 oder die IT-Grundschutz-Empfehlungen einhalten.

Kunden sind heute durchaus bereit, die Cloud für Standard-IT-Dienste zu nutzen. Die Verantwortlichen wissen aber, welch hohes Gut ihre geschäftskritischen Daten sind. Für uns ist daher die so genannte hybride Cloud das Rollenmodell. Unternehmenskritische Daten verbleiben hier in der Private Cloud in den eigenen vier Firmenwänden und werden ergänzt durch IT-Dienste, die Cloud Service-Provider mit Rechenzentren in Deutschland anbieten. Dem weiteren Siegeszug der Cloud in die Rechenzentren schauen wir daher sehr positiv entgegen.

Der zweite Eingangs erwähnte Treiber für Veränderungen sind die ultraschnellen Flash Storage-Systeme. Diese sind bei unseren Kunden schon weitestgehend etabliert. Auch  in Rechenzentren ist Flash inzwischen eine Standardtechnologie.

Die Kunst besteht jedoch darin, den im Vergleich zu Festplatten immer noch vier bis fünf Mal so teuren Flash Storage so einzusetzen, dass sich die Applikations-Performance spürbar verbessert und sich das Kosten-/Leistungsverhältnis gleichzeitig noch im grünen Bereich bewegt. Die meisten unserer Kunden speichern einen Großteil ihrer Daten auch weiterhin auf herkömmlichen Festplatten. Um aber Tier1-Daten schnell zu verarbeiten, ist Flash die beste Lösung. Es muss auch nicht gleich ein teures All-Flash-System sein. Hybride Architekturen aus Flash und Platte bieten den Vorteil, ein breiteres Spektrum an Anwendungen durch Flash zu beschleunigen. Gleichzeitig ist hier das Preis-/Leistungsverhältnis in den meisten Fällen am besten.

Laut IDC werden diese hybriden Storage-Systeme künftig die primäre Storage-Umgebung bilden. Im Jahr 2015 sollen schon bis zu 40 Prozent der Umsätze mit externen Storage-Arrays von Systemen mit integriertem Flash-Speicher stammen. Aber auch reine Flash-Arrays finden weiter ihren Weg in das Rechenzentrum, bleiben aber begrenzt auf Spezialanwendungen. Diese Entwicklung deckt sich mit den Aussagen, die wir von Kunden bekommen. Wobei ich mir vorstellen kann, dass bei den weiter sinkenden Anschaffungskosten die All-Flash-Arrays bei immer mehr Workloads zum Einsatz kommen.

Für den CIO bleibt es daher in 2015 eine zentrale Aufgabe, sich kontinuierlich nach neuen und effizient nutzbaren Storage Technologien umzusehen. Denn mit Cloud und Flash stehen zwei Technologien bereit, die auch in den kommenden Jahren den IT-Betrieb nachhaltig verändern werden.