Gewerkschaft bestreikt Amazon weiter
Fünf Amazon-Standorte werden seit Montag von der Gewerkschaft Verdi bestreikt. Zum Ostergeschäft will die Arbeitnehmervertretung so den Druck auf den Versender im Tarifkonflikt erhöhen.
Bei Amazon wird weiter gestreikt. Mit Start der Frühschicht wird an fünf Standorten des Online-Versenders die Arbeit niedergelegt. Laut Verdi-Angaben sollen in Bad Hersfeld, dem größten deutschen Amazon-Logistik-Zentrum zwischen 300 und 400 Mitarbeiter seit 0.00 Uhr streiken. In Koblenz, Rheinberg, Leipzig und Werne wird seit der Frühschicht gestreikt. Der Arbeitsausstand soll bis zum Ende der Spätschicht am Dienstag (31. März) andauern.
Bereits am Wochenende wurde der Standort Graben bei Augsburg bestreikt. Dort gingen die Streiks am Samstag zu Ende. Amazon versucht wie immer die Auswirkungen der Streiks so gering wie möglich zu halten. Wer bis Dienstagabend bestellt, soll pünktlich zum Osterfest die Bestellung erhalten, verspricht der Versender.
“Die Beschäftigten beweisen auch im Ostergeschäft einen langen Atem und verlangen mit Nachdruck ihre Rechte”, so kommentiert Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandmitglied die neue Streikwelle zu Ostern.
Ziel der Gewerkschaft ist es Amazon an den Verhandlungstisch zu bekommen und einen neuen Tarifvertrag mit dem Händler abzuschließen.
Seit rund zwei Jahren versucht die Gewerkschaft immer wieder mit Streiks auf die Situation der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Diese kritisiert hohe Befristungsquoten, hohen und andauernden Leistungsdruck und so genannte feed-back-Gespräche, in denen angeblich auf Mitarbeiter Druck ausgeübt werde. Die Folge dieser Arbeitsbedingungen sei unter anderem ein überdurchschnittlicher Krankenstand unter den Mitarbeitern.
Amazon hingegen verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter im oberen Bereich der in der Logistikbranche üblichen Tarfife bewegt. Streiks, wie etwa zuletzt zu Weihnachten 2014 werden durch die Einstellung zusätzlicher Saison-Kräfte abgefedert.