Metaio: Apple übernimmt deutsches Augmented-Reality-Start-up
Das in München ansässige Unternehmen zählt rund 1000 Kunden – darunter der Sportwagenhersteller Ferrari. Metaio ging aus einem Projekt des Autokonzerns Volkswagen hervor und hat den Betrieb bereits eingestellt. Vorhandene Käufe können noch bis 15. Dezember 2015 genutzt werden.
Das deutsche Start-up Metaio wird Teil von Apple. Der iPhone-Hersteller hat das Münchner Unternehmen einem Bericht von TechCrunch zufolge übernommen. Dabei beruft es sich auf eine notarielle Bescheinigung. Angaben zum Kaufpreis liegen nicht vor. Das Start-up ist spezialisiert auf Augmented-Reality-Technologien und entstand 2003 aus einem Projekt des Automobilkonzerns Volkswagen. Damals hieß es Augmented Solutions GmbH.
Der Verkauf sämtlicher Abonnements und Produkte hat Metaio gestoppt. Das geht aus der Website des Start-ups hervor. Bis zum 15. Dezember 2015 lassen sich vorhandene Käufe noch nutzen. Cloud-Abonnements sind bis zum Ende ihrer Laufzeit gültig. Der E-Mail-Support wird bereits zum 30. Juni 2015 eingestellt.
Metaio bietet ein Authoring-Tool für Augmented Reality namens Metaio Creator sowie ein Software Development Kit und das cloudbasierte Bilderkennungssystem Continous Visual Search an. Augmented Reality in Industrieumgebungen soll Metaio Engineer ermöglichen. Dafür kann es zum Beispiel virtuelle Konstruktionselemente visualisieren. Metaio Cloud ist indes eine App-Hosting-Plattform für Metaio Creator und Metaio SDK.
Das Unternehmen ist nicht nur in München, sondern auch in San Francisco vertreten. Von Atlantic Bridge und Westcott habe es bislang Kapital erhalten, so der Bericht weiter. Unter anderem zählt es den italienischen Sportwagenhersteller Ferrari zu seinen Kunden. Insgesamt verfüge es über etwa 1000 Kunden und 150.000 Nutzer in 30 Ländern. Mit timetraveler.berlin machte die Firma unter anderem auf sich aufmerksam. Das Projekt visualisiert historische Ansichten der deutschen Hauptstadt.
Durch die Übernahme von Metaio erwartet TechCrunch, dass Apple die eigenen Bemühungen im Bereich Augmented Reality ausweiten wird. Die Technik könnte in einer Virtual-Reality-Brille zum Einsatz kommen, wie sie in einem Patentantrag von Apple beschrieben werde. Auch denkbar wäre eine Verwendung im Kartendienst Apple Maps. 9to5Mac hatte vor kurzem von einem Augmented-Reality-Interface für Maps berichtet.
Apple selbst wollte die Akquisition auf Rückfrage von TechCrunch nicht kommentieren. Ein Sprecher äußerte sich lediglich in Form einer Standardmitteilung: “Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen, und wir äußern uns grundsätzlich nicht zu unseren Absichten oder Plänen.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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