Erste Cyber-Versicherung gegen Ransomware

Ransomware (Bild: Shutterstock)

Der Sicherheitsanbieter SentinelOne ist der erste Anbieter, der Unternehmen eine Versicherung gegen Ransomware anbietet. 1000 Dollar pro Arbeitsplatz bezahlt der Anbieter, wenn es Angreifern trozt Sicherheits-Software gelingt, die Dateien eines Nutzers zu verschlüsseln.

Finanzielle Sicherheit für Unternehmen will der Sicherheitsanbieter SentinelOne mit der neuen Versicherung gegen Ransomware-Angriffe erreichen. Wird ein Kunde von einer Erpressersoftware erfolgreich angegriffen, springt die Versicherung mit einer Deckungssumme von bis zu einer Million Dollar ein. Pro Endgerät bietet SentinelOne eine Absicherung von bis zu 1000 Dollar. Voraussetzung ist allerdings, dass die Anwender die Sicherheitslösung von SentinelOne benutzen. Nur wenn die nicht in der Lage ist, einen Ransomeware-Angriff abzuhalten, springt die ab sofort verfügbare Versicherung ein.

Ransomware (Bild: Shutterstock / Carlos Amarillo)

Angreifer nutzen immer häufiger Erpresser-Malware, um zu Geld zu kommen. Die Zahl der entsprechenden Übergriffe steigt immer mehr an. Wie der Sicherheitsanbieter meldet, wurden im Jahr 2015 insgesamt rund 24 Millionen Dollar an Kriminelle bezahlt. Alleine im ersten Quartal 2016 allerdings sollen Erpresseropfer bereits mehr als 209 Millionen Dollar für die Freigabe ihrer Daten bezahlt haben.

Mit der “Versicherung” versucht SentinelOne natürlich auch die eigene Endpoint-Protection-Plattform sowie weitere Lösungen zu bewerben. Die SentinelOne-Plattform umfasst dynamische Verhaltensanalysen zur Identifizierung von Zero-Day-Bedrohungen und Advanced Persistent Threats (APT) sowie zur Verhinderung von Exploits.

Die Plattform mache auch sämtliche investigativen Informationen in Echtzeit verfügbar. Statt auf statische, signaturbasierte Erkennung zurückgreifen, nutze die Lösung auch maschinelles Lernen. Manipulierter Code werde dadurch bei der Ausführung am Verhalten erkannt. Auf diese Weise lassen sich laut Anbieter auch Angriffe mit neuen Malware-Varianten identifizieren.

SenitnelOne liefert forensische Informationen zu einer Ransomware in Echtzeit. (Bild: SentinelOne)
SenitnelOne liefert forensische Informationen zu einer Ransomware in Echtzeit. (Bild: SentinelOne)

Ein internationales Team von SentinelOne erforscht ständig neue Bedrohungen und integriert diese dann in die “Dynamic Behavior Tracking Engine”. So konnte das Team jüngst die CryptXXX Ransomware entdecken. Diese ist in der Lage ist, kostenlose Entschlüsselungstools und Antivirenlösungen auszuhebeln.

Eine weitere Initiative im Kampf gegen das wachsende Problem der Ransomware ist “No More Ransom”, eine Kooperation von Europol, der niederländischen Polizei sowie Intel Security und Kaspersky Lab. Auf einer Webseite macht die Initiative 160.000 Schlüssel verfügbar, über die Opfer ihre angegriffenen Rechner wieder entsperren können. Neben entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen empfehlen die Experten auch eine umfangreiche Sicherungsstrategie.

Crypto-Sheriff (Screenshot: silicon.de)
Der “Crypto Sheriff” von “No more Ransom ” soll Nutzern helfen herauszufinden, Opfer welcher Erpressersoftware sie geworden sind. (Screenshot: silicon.de)

No More Ransom informiert nicht nur rund um das Thema Erpressersoftware, sondern bietet Opfern auch Unterstützung bei der Wiederherstellung der Daten. Vorrangiges Ziel dieser Initiative ist es, Lösegeldzahlungen an Cyberkriminelle zu unterbinden. Denn je mehr Opfer tatsächlich bezahlen, desto mehr wird dieses illegale Geschäftsmodell gefördert.

Die EU-Strafverfolgungsbehörden sehen in Ransomware derzeit eine der wichtigsten Cyber-Bedrohungen. Laut Kaspersky Lab ist die Zahl der Krypto-Malware attackierten Nutzer zwischen 2015 und 2016 um 550 Prozent gewachsen. In absoluten Zahlen bedeutet das ein Wachstum von 131.000 auf 718.000. Immer öfter gehören auch Firmen zu den Opfern, bei denen die erpressten Lösegeldsummen häufig deutlich höher sind als bei Privatnutzern.

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