Salesforce kauft Data-Management-Spezialisten Krux
Die Transaktion soll Ende Januar 2017 abgeschlossen werden. Salesforce bezahlt Schätzungen zufolge für das in San Francisco ansässige Unternehmen Krux insgesamt rund 700 Millionen Dollar, davon 340 Millionen in bar und den Rest in eigenen Aktien.
Salesforce.com übernimmt den in San Francisco ansässigen Data-Management-Spezialisten Krux und dessen Data-Management-Plattform “Intelligent Marketing Hub”. Laut Bloomberg liegt die Kaufsumme bei rund 700 Millionen Dollar, davon werden etwa 340 Millionen in bar und der Rest in Salesforce-Aktien entrichtet. Die Transaktion soll bis 31 Januar 2017 abgeschlossen werden.
Krux ist mit seinem Intelligent Marketing Hub bereits jetzt Partner von Salesforce. Über diverse Integrationen nutzen Salesforce-Kunden auch das Angebot von Krux. Daher geht Kux-Mitgründer und CEO Tom Chavez auch davon aus, dass die Integration in die Salesforce Marketing Cloud zügig und reibungslos bewerkstelligen lässt.
Laut Chavez erweitert sein Unternehmen dann die Fähigkeiten der Salesforce Marketing Cloud hinsichtlich der Möglichkeiten, Zielgruppen zu segmentieren Consumer im großen Maßstab präzise anzusprechen. Außerdem soll Krux die kürzlich von Salesforce vorgestellte AI-Plattform “Einstein” mit “Milliarden von Signalen” füttern, um so Firmen mehr Einblick in Gewohnheiten, Vorlieben und Bedürfnisse ihrer Kunden zu verschaffen.
Der Kauf von Krux ist Teil der aktuellen Bemühungen von Salesforce, seine Position gegen Mitbewerber wie Oracle, Microsoft und SAP zu verteidigen. Dazu gehören auch das Interesse am Kauf von Twitter und der Versuch, LinkedIn zu erwerben. Allerdings unterlag Salesforce dabei im Bieterwettstreit Microsoft: Das Soziale Netzwerk ging im Juni für 26,2 Milliarden Dollar an Microsoft.
Die Niederlage will Salesforce-CEoO Marc Benioff aber offenbar nicht so ohne weiteres hinnehmen. Wie vergangene Woche bekannt wurde, fordert er die US-Handelsaufsicht FTC und EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager dazu auf, sich die Übernahmepläne genau anzuschauen. Nach Ansicht von Benioff gefährden die Pläne von Microsoft, LinkedIn in seine Angebote zu integrieren, den Wettbewerb.
In einer Erklärung von Salesforce-Chefjustiziar Burke Norton heißt es dazu: “Die von Microsoft vorgeschlagene Übernahme von LinkedIn gefährdet die Zukunft von Innovation und Wettbewerb. Wenn es in den Besitz von LinkedIns einmaligem Datenbestand von über 450 Millionen Fachkräften in über 200 Ländern kommt, wird Microsoft in der Lage sein, Konkurrenten den Zugang zu diesen Daten zu verweigern und so einen unfairen Wettbewerbsvorteil erhalten. Salesforce glaubt, dass das zu erheblichen kartell- und datenschutzrechtlichen Problemen führt, die einer gründlichen Prüfung durch die Wettbewerbs- und Datenschutzbehörden in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union bedürfen.”
SAP hatte sich in dem von Krux ebenfalls bedienten Bereich Data-as-a-Service (DSaaS) kürzlich mit dem Kauf von Altiscale verstärkt. Hier ist aber weder Krux noch Salesforce bislang wesentlich in Erscheinung getreten. Vielmehr spielen in diesem Segment laut Forrester Research vor allem Microsoft, AWS, Google, Oracle und eben Altiscale eine Rolle. Der Bereich könnte aber künftig für Salesforce wichtiger werden – falls zum Beispiel der Kauf von Twitter doch noch klappt.
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