Mit Infopresence zu effektiveren Meetings
Teamübergreifende Zusammenarbeit wird in Firmen immer wichtiger, um in dem sich schneller drehenden Hamsterrad von Globalisierung, Digitalisierung und Effizienzsteigerung mitzuhalten. Mit “Infopresence” will Oblong Industries dafür sorgen, dass Meetings – die Keimzelle der Teamarbeit – nun endlich so effektiv werden, wie das diverse Technologien seit Jahren versprechen.
Oblong Industries ist hierzulande noch ein Geheimtipp – obwohl die Ideen von CEO John Underkoffler inzwischen jedem vertraut erscheinen. Bilder, auf denen Menschen holografische Projektionen von Dateien, Ordnern oder sonstigen, eigentlich vom Desktop bekannten Symbolen mit großen Gesten ihrer Hände frei im Raum herumschieben, sind in den Medien schließlich allgegenwärtig. Sie erinnern stark an Szenen, wie man sie aus Kinofilmen wie “Minority Report” und “Iron Man” kennt. Und hier schließt sich der Kreis, war Oblong-Gründer John Underkoffler doch als Berater für die Regisseure und Produzenten dieser Filme tätig und damit maßgeblich für die dort dargestellten Konzepte mitverantwortlich.
Ganz so weit wie im Film ist Oblong Industries in der Realität noch nicht. Größtes Manko ist derzeit die fehlende “echte” Gestensteuerung. Sie wird aber durch eine “Wand” genannte Fernbedienung weitgehend wettgemacht. Die erinnert zunächst an den Nunchuk Controller der Nintendo Wii und ist ebenso einfach und intuitiv nutzbar. Davon können sich Interessenten seit kurzem auch in Deutschland überzeugen, hat doch das US-Unternehmen gerade eben seine Deutschlandzentrale im Münchner Norden eingerichtet und eröffnet.
Sie dient nicht nur als Vertriebsniederlassung, sondern auch als Showroom und ist nur wenige Minuten Fußweg von Fujitsus Deutschlandzentrale und IBMs Watson IoT Center entfernt. Das ist kein Zufall, sind doch Fujitsu und IBM zwei der ersten großen Kunden hierzulande. IBM setzt die Technologie von Oblong insbesondere im Watson IoT Center ein. Ein weiterer Referenzkunde ist das Beratungshaus Accenture. Aber auch andere große Unternehmen aus der Region haben Interesse angemeldet.
Mittelfristig will Oblong jedoch nicht nur bei den Großkonzernen punkten, sondern eine größere Zahl an Firmen ansprechen. Dafür wurde mit dem Produkt Mezzanine 200 nun eine kleinere, aber funktional identische Lösung vorgestellt.
Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Mit Mezzanine 200 will Oblong sein Konzept der Infopresence – dass es sich übrigens als eingetragenes Markenzeichen hat schützen lassen – auch in kleinere Besprechungsräume bringen. Nicht von ungefähr spielt das Unternehmen dabei auf die in der Vergangenheit von Firmen wie HP, Huawei, Tata aber insbesondere Cisco propagierten Telepresence-Lösungen an und hat sie für seinen neuen Begriff geschickt um den Bestandteil “Info” ergänzt. Übrigens lassen sich fast alle gängigen Video- Web- und Telepresence-Angebot mit Oblong integrieren, so dass einmal getätigte Investitionen nicht verloren sind.
Damit ist der Oblong-Ansatz eigentlich schon ganz gut beschrieben: Qualitativ will man genauso hochwertige Gesamtlösungen anbieten wie sie mit Telepresence verfügbar sind, rückt den Schwerpunkt aber weg von der Luxus-Videokonferenz hin zur Collaborations-Konferenz, die bei Bedarf von einer Video-Komponente unterstützt werden kann, sich aber nicht darauf beschränkt.
Oblong hofft durch die Kombination von hochwertigem Video und echter Online-Zusammenarbeit die Vorteile beider Ansätze kombinieren und die Schwächen beider überwinden zu können: Während sich Videokonferenzen und Telepresence nach Ansicht von Oblong bisher zu sehr auf die möglichst realistische Abbildung einer Gesprächssituation beschränkt hätten, seien sogenannte Collaboration-Tools meist in der pädagogischen Steinzeit steckengeblieben und mit dem Frontalunterricht in der Schule zu vergleichen: Einer präsentiert, der Rest hört vielleicht zu – vielleicht aber auch nicht. Im günstigsten Fall stört er wenigstens nicht, indem er sein Mikrofon stummgeschaltet hat.
Mezzanine und Mezzanine 200 von Oblong sollen das nun gründlich ändern. Hier sind Zwischenrufe geradezu erwünscht und werden durch die Möglichkeiten des Systems sogar noch gefördert. In der großen Lösung dienen ein oder mehrere Bildschirme dem standortübergreifenden Austausch, eine weitere Monitorfläche auf einer anderen Wand dient als ein Art Zwischenablage. Dorthin lassen sich Bilder, Dokumente, Videos oder was sonst gerade bearbeitet wurde vorübergehend ablegen, mit einer Geste mit dem “Wand” aber auch wieder zurückholen.
Es kommt aber noch besser: Während üblicherweise Meetings von denen, die gerade nicht präsentieren müssen oder dürfen (was zutrifft, kommt auf die Perspektive an) dazu genutzt werden, endlich einmal die aufgelaufenen E-Mails abzuarbeiten oder die so wichtige und im Arbeitsalltag häufig vernachlässigte Pflege der sozialen Kontakte online nachzuholen, ist bei Oblong jedes (freigegebene) Notebook, Tablet oder Smartphone Teil der Präsentation und können vom Besitzer oder dem Leiter des Meetings gerade auf dem Bildschirm angezeigte Inhalte mit wenigen Gesten mit der Fernbedienung auf die Monitorwand gelegt werden – und sind dann auch in den angeschlossenen Konferenzräumen in den anderen Standorten verfügbar. Das ist praktisch für engagierte Meeting-Teilnehmer, die sich so schnell und unkompliziert einbringen können weniger praktisch für die Meeting-Zecken, die nur wegen Kaffee und Keksen gekommen sind.
Thomas Spiegl, Regional Sales Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Oblong Industries, drückt das etwas freundlicher aus: “Mit Mezzanine 200 macht man aus jedem Meeting oder Arbeitsprozess ein fließendes, immersives Erlebnis. Die Beteiligten bleiben von Anfang bis Ende aufmerksam, weil sie wirklich mitarbeiten.”
Virtual und Mixed Reality in der Arbeitswelt
Den Möglichkeiten ist eine Studie von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom nachgegangen. Deren Autoren sehen enormes Potenzial, warnen aber auch vor überzogenen Erwartungen. Der eco Verband hält zugleich das Feld Augmented Reality für unterschätzt.
In Bezug auf die Preise hält sich Oblong noch bedeckt. Die hängen verständlicherweise auch davon ab, wie viele Bildschirme ein Unternehmen zu einer Präsentationswand zusammenschließen will, welche Bildqualität es dabei erwartet und wie aufwändig es ist, den Raum dafür vorzubereiten. Den damit die “magische Fernbedienung” funktioniert, müssen wenig magisch sehr viele Sensoren im Raum platziert und genau ausgerichtet sowie kalibriert werden.
Wurde das sorgfältig gemacht, lassen sich mit kleinen Bewegungen sehr intuitiv und genau Inhalte auf dem Bildschirm verschieben, vergrößern oder in sie hinein- respektive aus ihnen herauszoomen. Das elegante daran ist, dass dazu keinerlei Anwendungen auf der üblicherweise hinter den Bildschirmen montierten Oblong-Hardware laufen müssen: Zugegriffen wird immer auf die von den Teilnehmern mitgebrachten Geräte, die Fernbedienung kann dann die dort installierten Anwendungen über die vertrauten Menüpunkte bedienen.
Und das muss man am besten selbst gesehen haben, um zu glauben, dass es funktioniert. Noch bietet Oblong diese Vorführungen lediglich “führenden Unternehmen” an. Wer glaubhaft versichern kann, über das nötige Kleingeld zu verfügen, der hat aber wahrscheinlich ebenfalls gute Chancen.