Google-Mutter Alphabet verkauft Robotik-Töchter an Softbank
Das japanische IT-Konglomerat übernimmt das von Google 2013 gekaufte Boston Dynamics und die in Tokio ansässige Firma Schaft. Wie viel es dafür bezahlt, ist nicht bekannt. Die Firmen entwickeln und vertreiben auf zwei oder vier Beinen aufrecht gehende Roboter.
Der japanische IT-Mischkonzern Softbank kauft der Google-Dachfirma Alphabet die Robotik-Firmen Boston Dynamics und Schaft ab. Finanzielle Details der Transaktion wurden in der Ankündigung nicht bekannt gegeben. Softbank baut damit sein Engagement im Bereich Roboter deutlich aus.
Bislang war das Unternehmen diesbezüglich vor allem mit dem sich auf Rollen bewegenden, humanoiden Roboter-Modell Pepper aktiv. Das wird seit Juni 2015 in Japan als Haushaltshelfer auch an Privatleute verkauft und Firmen als Dienstleistungsroboter angeboten, der etwa an der Rezeption Auskünfte geben kann. Pepper wurde vom ursprünglich französischen Unternehmen Aldebaran entwickelt und produziert. Das wurde aber bereits 2012 für über 100 Millionen Dollar von Softbank übernommen.
Während Pepper als freundliches und hilfsbereites Roboterwesen auftritt, das zum Beispiel auch von IBM zur Veranschaulichung seiner Watson-Technologie auf Messen eingesetzt wird, sind einige der von Boston Dynamics entwickelten Geräte deutlich unfreundlicher: Sie erinnern an Kampfroboter, wie man sie aus Science-Fiction-Filmen kennt. Sie wurden teilweise in Zusammenarbeit mit dem US-Militär entwickelt und erprobt. Daher ist wohl noch die Zustimmung der US-Behörden zu der Transaktion erforderlich.
Boston Dynamics wurde ebenso wie das deutlich kleinere und eher auf Entwicklung konzentrierte japanische Unternehmen Schaft 2013 von Google gekauft. Der Konzern hatte damals innerhalb von wenigen Monaten acht Firmen erworben, die sich mit Roboterentwicklung beschäftigen, neben Boston Dynamics und Schaft auch Autofuss, Bot & Dolly, Industrial Perception, Meka, Redwood Robotics und Holomni.
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Die Expansion in diesen Bereich wurde damals von Andy Rubin geleitet. Der kam durch die Akquisition seines Start-ups Android Inc. zu Google, begann seine Karriere aber in den Neunziger Jahren als Robotik-Ingenieur in Deutschland.
Softbank engagiert sich zahlreichen IT-Bereichen, hatte sich aber in der Vergangenheit eher auf Online- und E-Commerce-Aktivitäten sowie den Mobilfunkmarkt konzentriert. Beispielsweise ist Softbank einer der großen Investoren der Alibaba Gruppe und hält die Mehrheit am US-Mobilfunkanbieter Sprint. Die neue Strategie des Konzerns ist aber auch darauf ausgerichtet, sich verstärkt bei der Entwicklung von Produkten und Hardware zu engagieren. Dazu wurde zum Beispiel vor knapp einem Jahr über den vom Softbank-Gründer Masayoshi Son aufgelegten Vision Fund für rund 28 Milliarden Euro der britische Chip-Entwickler ARM übernommen. Ebenfalls über den für Technologieinvestments gedachten Vison Fund wird eine Beteiligung an Nvidia gehalten.