Red Hat erneuert Patent-Versprechen für Open-Source-Technologien

Red Hat (Bild: Red Hat)

99 Prozent aller quelloffenen Programme sollen mit Red Hats erweiterten und erneuerten Patentversprechen abgedeckt sein – korrekte Lizenzierung vorausgesetzt.

Red Hat hat laut eigenen Angaben in den zurückliegenden Jahren mehr als 2000 Patente gesammelt. Der Linux-Anbieter versichert jedoch, dass diese Patente nicht als “Angriffswaffe” verwendet werden. Voraussetzung ist aber, dass die entsprechenden Technologien gemäß den Lizenzvorschriften von Open-Source-Software verwendet werden.

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Red Hat sichert Anwendern zu, dass Red Hat keine Patent-Ansprüche gegen Nutzer durchsetzen wird, sofern diese korrekt unter einer quelloffenen Lizenz verwendet werden. (Bild: Martin Schindler)

Red Hat hat bereits im Jahr 2002 das Patentversprechen gegeben und darin angekündigt, dass man diese Portfolio in erster Linie zu Verteidigungszwecken verwenden werde und dass man damit “Patent-Agressionen gegen freie und offene Software (FOSS) entkräften” will. Red Hat will nun dieses Versprechen wiederholen, bekräftigen und an einigen Stellen auch deutlicher umreißen.

Im Jahr 2002 besaß Red Hat nur wenige Patente, erklärte aber schon damals damit 35 Prozent aller Open-Source-Software abdecken zu können. Nun sind weitere Patente hinzugekommen und Red Hat will dieser Tatsache nun Rechnung tragen.

Jetzt erstrecke sich das Versprechen auf “alle Programme, die den Definitionen von freier Software oder Open Source der Free Software Foundation (FSF) oder der Open Source Initiatives (OSI) entsprechen”. Damit deckt Red Hats Zusage nun jegliche Software ab, die unter einer von den beiden Organisationen akzeptierten Open-Source-Lizenz veröffentlicht wurden oder andere Merkmale freier Software erfüllen. Wie Red Hat versichert sind damit 99 Prozent der FOSS-Software von dem Versprechen abgedeckt.

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“Sofern eine Organisation FOSS-Software erstellt, verwendet, verkauft oder zum Verkauf anbietet, importiert oder anderweitig transferiert, versichert Red Hat, keine Aktionen zu nutzen, die darauf abzielen, Patente gegen diese Organisation durchzusetzen”, teilt Red Hat mit.

Dennoch ist das kein Freifahrtschein. Denn dieses Versprechen deckt keine Hardware ab und die Zusage Red Hats dürfe auch nicht dahingehend verstanden werden, dass die fraglichen Red-Hat-Patente auch durchsetzbar sind, oder dass die patentierten Erfindungen Red Hats keine Rechte oder geistiges Eigentum Dritter verletzen. Die neue Version des Versprechens sei rückwirkend und soll auch nicht mehr veränderbar sein und gelte auch für Nachfolge-Organisationen von Red Hat.

Selbst Microsoft hatte im Februar dieses Jahres ein vergleichbares Versprechen abgegeben, dass Entwickler nicht verklagt werden, wenn sie von Microsoft patentierten Code in der Azure Cloud verwenden.

Red Hat ist wie IBM, Google, SUSE oder Toyota auch Mitglied in dem Open Innovation Network. Darin verpflichten sich Mitglieder zum “Patentfrieden” und freien Zugang zu Linux- und Open-Source-Lizenzen. 

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