Stundensätze von IT-Freelancern auf Rekordhoch
Der durchschnittliche All-inclusive-Netto-Stundensatz von IT- und Engineering-Freelancern liegt laut GULP Freelancer Studie 2017 nun bei 89,87 Euro. Das sind 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings müssen Freelancer vom höheren Stundensatz auch immer höhere Ausgaben bestreiten.
Der durchschnittliche All-inclusive-Netto-Stundensatz (ohne MwSt.) von IT- und Engineering-Freelancern liegt derzeit bei 89,87 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle GULP Freelancer Studie. Er liegt damit höher als je zuvor und hat mit einem Plus von 7,7 Prozent oder in absoluten Zahlen 6,39 Euro gegenüber dem Vorjahr auch stärker zugenommen als in früheren Jahren.
Zugelegt haben der Studie zufolge vor allem die Honorare im hochpreisigen Segment. In der aktuellen Umfrage gaben 14,6 Prozent der Teilnehmer an, einen Stundensatz von mehr als 130 Euro abzurechnen. Im Vorjahr taten dies nur 4,6 Prozent.
Den Anstieg führt Stefan Symanek, Leiter Marketing bei GULP, auch auf die steigenden Ausgaben für Spesen, Reise- oder Versicherungskosten zurück. Seine Ansicht kann er durch die ebenfalls abgefragten Zahlen zur Entwicklung von Umsatz und Gewinn in den vergangenen fünf Jahren begründen. In dem Zeitraum nahm der Umsatz aufgrund kontinuierlich steigender Stundensätze stetig zu. Vom Gewinn kan das nicht vorbehaltlos gesagt werden.
2013 lag der Anteil der Ausgaben der Freelancer durchschnittlich noch bei 41 Prozent des Umsatzes. Im Jahr 2016 betrug er der aktuellen Umfrage zufolge dagegen 47,7 Prozent. “Die Freelancer erhöhen ihre Preise also nicht rein willkürlich, sondern tragen den gestiegenen Kosten für die Freiberuflichkeit Rechnung”, so Symanek.
Probleme, die Stundensatzforderungen durchzusetzen, hat nur eine Minderheit. 53,3 Prozent der IT- und Engineering-Freelancer können ihre Preisforderungen bei den Unternehmen dagegen ohne Abweichungen durchsetzen. Das bleibt voraussichtlich auch so. 45,7 Prozent der Umfrageteilnehmer planten, den Stundensatz im nächsten Projekt um 5 bis 10 Prozent zu erhöhen.
Der kürzlich vorgestellte Etengo-Freelancer-Index (EFX) bestätigt diesen Aspekt. Demnach haben Firmen zwar Probleme, die Honorare für Freelancer mit ihrem Budget zu vereinbaren, haben aber offenbar dennoch nach wie vor hohen Bedarf und kommen aufgrund anstehender Proejkte nicht darum herum. Außerdem legt die Etengo-Untersuchung nahe, dass Firmen den Wert der IT-Freelancer durchaus erkennen und die erwartete Leistung und vor allem das Ergebnis in Relation zum Honorar stehen.
Die GULP Freelancer Studie (früher: GULP Stundensatz-Umfrage) wurde bereits zum fünften Mal durchgeführt. Sie ist in mehrere Teile gegliedert und basiert auf der Befragung von 1094 IT- und Engineering-Freelancer. Der erste Teil “Stundensätze und Finanzielles” ist bereits auf der Website des Personaldienstleisters verfügbar.