Windows 10 Pro bekommt Support für Handflächenvenen-Scan

Sichere Erkennung eines Nutzer über Adern unter der Haut verspricht Fujitsu mit der Palmsecure-Technologie. (Bild: Fujitsu)

Das Scannen der Handvenen soll ein besonders hohes Maß an Sicherheit bieten und weitgehend fälschungssicher sein. Die Technik ist bei Fujitsu bereits bei 80.000 Mitarbeitern im Einsatz.

Microsoft und Fujitsu arbeiten zusammen, um die Eingabe von Passwörtern durch biometrische Handflächenvenen-Scan-Technologie überflüssig zu machen. Windows Hello wird bei Windows 10 Pro künftig nicht nur die Authentifizierung durch Gesichtserkennung oder Fingerabdruckleser ermöglichen, sondern auch mit Fujitsu PalmSecure.

Fujitsu selbst ist dabei, seine Handflächenvenen-Erkennung bei 80.000 Mitarbeitern in Japan einzusetzen und damit Passwörter sowie Smartcards zu ersetzen. Fujitsu verspricht mit PalmSecure ein besonders hohes Maß an Sicherheit, da die Venen im Körperinneren liegen und eine Vielzahl von Unterscheidungsmerkmalen aufweisen. Somit sei es fast unmöglich, eine Identität zu fälschen. Der Hersteller gibt eine Quote fälschlicher Erkennung von 0,00008 Prozent sowie nicht gelungener Erkennung von 0,01 Prozent an.

Sichere Erkennung eines Nutzer über Adern unter der Haut verspricht Fujitsu mit der Palmsecure-Technologie. (Bild: Fujitsu)
Sichere Erkennung eines Nutzer über Adern unter der Haut verspricht Fujitsu mit der Palmsecure-Technologie. (Bild: Fujitsu)

Die Partnerschaft bedeutet, dass Windows-10-Pro-Anwender Fujitsus PalmSecure-Sensoren nutzen können, die in Tastaturen von Fujitsu-Notebooks oder einem Scanner eingebettet sind, der über USB anzuschließen ist. Der Nutzer hält eine Hand über dem Sensor, statt etwa einen Fingerabdruckleser zu berühren. Fujitsu bietet Notebooks der Reihen Lifebook und Stylystic für Business-Anwender an, in denen der Scanner bereits integriert ist.

Fujitsu bewirbt PalmSecure als “berührungsloses, hygienisches und nichtinvasives System” – das begünstige eine hohe Akzeptanz der Benutzer. Die beim Menschen einmaligen Venenmuster enthielten detaillierte Merkmale, die sich für die Erstellung einer Algorithmenvorlage eignen. Zudem erkenne der Sensor ein solches Muster nur, wenn das sauerstoffarme Hämoglobin aktiv in den Handvenen fließt. Bei anderen biometrischen Lösungen wie Augen-, Gesichts-, Fingerabdrucks-, Stimm- und Unterschriftenerkennung hingegen hätten Tests gezeigt, dass sie doch fälschungs- und diebstahlanfällig sind.

Fujitsu verweist auf den Einsatz der Palm-Vein-Erkennung bei der brasilianischen Bank Banco Bradesco und der koreanischen Kreditkartenfirma Lotte Card. Lotte führte im letzten Jahr seinen Hand-Pay-Service ein, der Kunden die Bezahlung mit ihrer Hand anstelle einer Karte erlaubt. Bradesco begann schon vor mehreren Jahren, die Technologie bei Geldautomaten zu nutzen.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]