Intel verschiebt 10-Nanometer-Fertigung auf 2019
Eine zu geringe Produktionsausbeute macht dem Chiphersteller noch immer Probleme. Die Massenfertigung in 10 Nanometer Strukturbreite beginnt vielleicht erst im zweiten Halbjahr 2019. In diesem Jahr setzt Intel auf nochmals optimierte 14-nm-Herstellung.
Intel wird nicht vor 2019 mit der Massenfertigung von Prozessoren in 10 Nanometer Strukturbreite beginnen – und vielleicht sogar erst in der zweiten Jahreshälfte des nächsten Jahres. Das sagte CEO Brian Krzanich bei einer Analystenkonferenz zu den Quartalsergebnissen und bestätigte noch immer bestehende Hürden beim Produktionsanlauf, die einer breiten Verfügbarkeit im Weg stehen. Vorläufig sei daher nur eine mäßige Ausbeute mit sehr geringen Stückzahlen zu erwarten.
Das 10-nm-Herstellungsverfahren sollte eigentlich schon 2015 reif für die Serienproduktion sein, seine Einführung wurde aber immer wieder verschoben. Bei einer Präsentation im September 2017 zeigte Intel erstmals einen Wafer mit Prozessoren, die mit 10 Nanometer Strukturbreite hergestellt wurden, und avisierte erneut den baldigen Start der Massenfertigung.
Für das erste Quartal 2018 konnte Intel ein zweistelliges Umsachstum und einen um 50 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar gesteigerten Nettogewinn melden. Dennoch musste der Intel-Chef kritische Nachfragen von Analysten zur 10-nm-Technik beantworten, die der künftigen Wettbewerbsfähigkeit des Chipherstellers galten.
“Wir machen weiterhin Fortschritte in unserem 10-Nanometer-Verfahren”, sagte Krzanich. “Wir liefern in geringer Menge aus. Die Ausbeute verbessert sich, aber langsamer als von uns erwartet. Daher verlagert sich die Massenproduktion von der zweiten Jahreshälfte 2018 nach 2019.” Intel habe die Ursachen der zu geringen Produktionsausbeute erkannt und Maßnahmen ausgearbeitet, deren Umsetzung jedoch mehr Zeit erfordere.
Laut Krzanich gibt es keine grundsätzlichen Probleme mit dem Design der 10-Nanometer Chips, sondern nur mit dem noch unwirtschaftlichen Herstellungsverfahren. “Die Transistoren funktionieren”, sagte er. “Wir wissen, dass die Leistung in Ordnung ist. Es geht also wirklich nur darum, die Fehlerquote und die Kosten an den Punkt zu bringen, den wir erreichen wollen.” Er sprach von einem “verlangsamten Produktionsanlauf”, um zunächst die Produktionsausbeute zu verbessern. “Und wir sind in der Lage, das zu schaffen.”
Intel hat seine 14-nm-FinFET-Technologie in den letzten Jahren laufend verbessert, daher gilt sie heute als ebenbürtig mit der 10-Nanometer-Fertigung des Mitbewerbs. Ebenso sollten seine 10-Nanometer-Chips mit den 7-Nanometer-Chips der Wettbewerber mithalten können. Weitere Verzögerungen aber blieben auch für den weltweit führenden Chiphersteller nicht folgenlos.
Zunächst jedenfalls muss Intel auf eine nochmals optimierte 14-nm-Herstellung setzen und kündigte entsprechende Prozessoren für Desktop und Server an: “Wir haben Spitzenprodukte in der Roadmap, die weiterhin Vorteile von 14 Nanometer nutzen – mit Whiskey Lake für Clients und Cascade Lake für das Rechenzentrum, die später in diesem Jahr kommen.”
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