Während die 5G-Frequenzversteigerungen weltweit Fahrt aufnehmen, äußerte
die GSMA heute Bedenken, dass infolge der Konzeption einiger
Versteigerungen eine künstliche Überhöhung der Preise oder eine
ineffiziente Verteilung der bereits knappen Funkfrequenzen zulasten der
Verbraucher stattfinden könnte.
„Versteigerungen können und werden scheitern, wenn sie schlecht
konzipiert sind“, sagte Brett Tarnutzer, Head of Spectrum, GSMA. „Wir
verzeichnen eine besorgniserregende Tendenz in Richtung einer schlecht
durchgeführten Frequenzvergabe, die das 5G-Potenzial noch vor dem Start
ernsthaft beeinträchtigen könnte. Die politischen Entscheidungsträger
sollten daher nun enger mit den beteiligten Akteuren zusammenarbeiten,
um eine raschere, gerechtere und effektivere Verteilung zu ermöglichen.“
Zur Unterstützung von Regierungen und Regulierungsbehörden bei der
Gewährleistung einer erschwinglichen und hochwertigen mobilen
Konnektivität im Zuge der Frequenzvergabe hat die GSMA heute ein Papier
mit dem Titel „Auction Best Practice“ veröffentlicht. Das Papier
beleuchtet einige Kernanliegen im Zusammenhang mit jüngst
stattgefundenen 4G- und 5G-Frequenzzuteilungen und gibt Empfehlungen ab.
So solle dem Trend zu Entscheidungen von Regierungen, die zu einer
künstlichen Überhöhung der Frequenzpreise führen, was die
Netzinvestitionen begrenzen und damit den Verbrauchern schaden könnte,
begegnet werden. Zu diesen Fehlentscheidungen zählt unter anderem die
künstliche Verknappung der Frequenzen für die Betreiber durch
Reservierungen, ungünstig festgelegte Lot-Größen oder Festsetzung hoher
Mindestpreise.
Zu den Empfehlungen des Papiers zählen:
1. Die oberste Priorität bei den Frequenzversteigerungen sollte die
Förderung erschwinglicher, hochwertiger Mobilfunkdienste, statt die
Maximierung der Erlöse sein
2. Es sollten nicht nur Versteigerungen
als Vergabeverfahren berücksichtigt werden, da sie nicht immer geeignet
sind
3. Die Zuteilung eines ausreichend großen Frequenzspektrums
und Veröffentlichung von Fahrplänen zur Unterstützung hochwertiger
Mobilfunkdienste. Reservierungen für vertikale Sektoren oder neue
Marktteilnehmer können die Zugangsmöglichkeiten für viele Betreiber
gefährden und bergen zudem das Risiko eines Anstiegs der Frequenzpreise
4.
Das Versteigerungskonzept sollte keine unnötigen Risiken und
Unwägbarkeiten für die Bieter schaffen und
5. Ungünstig festgelegte
Lot-Größen oder unflexible Frequenzpakete könnten zu ineffizienten
Ergebnissen führen.
GSMA Intelligence zufolge wird der sozioökonomische Beitrag von 5G in
den nächsten 15 Jahren bei 2,2 Billionen US-Dollar liegen, wobei
wichtige Sektoren wie Fertigung, Versorgung und Fach- und
Finanzdienstleistungen am stärksten von der neuen Technologie
profitieren sollten. Bis 2025 wird 5G in Märkten wie China und Europa
zudem voraussichtlich 30 Prozent und in den USA rund die Hälfte der
Anbindungen insgesamt ausmachen.
Zeitnahe, gerechte und effektive Frequenzzuteilungen sind der Schlüssel
zur Ausschöpfung des vollen Potenzials der fünften Mobilfunkgeneration.
Zu den Vorreitern gehören Finnland, Italien, Spanien, Südkorea, die
Vereinigten Arabischen Emirate und Großbritannien, die im vergangenen
Jahr als erste 5G-Frequenzen vergeben haben. Die Zahl der Länder, die
entscheidendes 5G-Frequenzspektrum zugeteilt haben, nimmt in diesem Jahr
rasant zu, wobei Österreich, Kanada, Dänemark, Deutschland, Hongkong,
Japan, Saudi-Arabien, die Schweiz und die USA die Verteilung bereits
abschließen. Mehr als 10 Länder haben weitere Pläne für die
Frequenzzuteilung im Jahr 2019 angekündigt, darunter Frankreich, Indien,
Mexiko, Griechenland und Rumänien.
„Dies ist eine wichtige Phase in der 5G-Entwicklung“, ergänzte
Tarnutzer. „Frequenzen sind eine wesentliche Voraussetzung für
Mobilfunknetze und eine ineffektive Nutzung wird einzig und allein
schlimme Folgen für die Verbraucher haben. Bei der Vergabe von
Frequenzen sollte es nicht um eine Maximierung der Erlöse gehen, sondern
vielmehr darum, dass die Verbraucher von optimalen Mobilfunkverbindungen
profitieren.“
Das Papier „Auction Best Practice“ der GSMA ist hier
auf Englisch, hier
auf Französisch und hier
auf Spanisch verfügbar.
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Über die GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen der
weltweiten Mobilfunkindustrie. Die Organisation vereint über 750
Netzbetreiber und mehr als 350 Unternehmen aus dem Umfeld der mobilen
Kommunikation, darunter Mobiltelefon- und Gerätehersteller,
Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbieter, Internetfirmen und
Unternehmen aus angrenzenden Branchen. Die GSMA organisiert außerdem
branchenführende MWC-Kongresse, die jährlich in Barcelona, Los Angeles
und Schanghai stattfinden, sowie die Regionalkonferenzen der Mobile 360
Series.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der GSMA unter www.gsma.com.
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