Dank des Internets haben wir Zugriff auf massenweise Informationen zu verschiedenen Fragen rund um Gesundheit und Wellness. Dies hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Google ist für die meisten Verbraucher mit gesundheitlichen Problemen die erste Anlaufstelle und ermöglicht es, ein informiertes Gespräch mit dem Arzt zu führen – Verbraucher nehmen ihre Gesundheit zunehmend selbst in die Hand. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Da die meisten Konsumenten nicht über medizinische Kenntnisse verfügen, kann es so schnell zu falschen „Selbstdiagnosen“ und draus resultierenden Behandlungen kommen.
Verbraucher davon abzubringen, sich gesundheitlichen Rat oder Informationen im Internet zu beschaffen, funktioniert nicht. Stattdessen gibt es aber Möglichkeiten, den Prozess sinnvoller zu gestalten. Anstatt eine generische Web-Beratung für ihre Symptome zu suchen, sollten Verbraucher alle wichtigen Daten zur Hand haben sowie soweit ausgebildet werden, dass sie Entscheidungen treffen können, die ihnen dabei helfen, ihre eigene Gesundheit besser zu kontrollieren und zu verstehen. Darüber hinaus kann das Gesundheitswesen einen persönlicheren, datengestützten Ansatz verfolgen. Auf diese Weise sind Ärzte oder andere Fachkräfte in der Lage, Behandlungen besser analysieren und durchführen – und damit letztlich ein effizienteres Gesundheitssystem schaffen.
Im richtigen Kontext über die richtigen Daten zu verfügen hilft medizinischen Fachkräften und Patienten dabei, Beschwerden besser zu verstehen, zu verhindern und zu behandeln. Verbraucher hingegen fühlen sich stärker involviert, wenn sie mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten haben – die Behandlung wird damit zu einem besser koordinierten Prozess. Möchte ein Patient Einblick in die eigenen Daten, lässt sich dies nicht von jetzt auf gleich realisieren und muss zum Beispiel bei der Krankenkasse angefragt werden.
Haben Patienten Zugriff auf die eigenen Daten und medizinische Erkenntnisse, können sie ihren Körper besser verstehen und auch nachvollziehen, warum sie welche Behandlung verordnet bekommen. Vertrauen ist ein wesentliches Element der Patientenzufriedenheit, und es gibt Fortschritte bei der Verwendung von Daten im Gesundheitswesen. Derzeit sehen 55 Prozent der Bundesbürger in Deutschland das nationale Gesundheitssystem unter den weltweit drei besten Das Vertrauen der Verbraucher sinkt, stimmten im Vorjahr noch sechs Prozent mehr für diesen Punkt. Das Vertrauen in die Branche ist weltweit als fragil zu bezeichnen. Dabei ist die Theorie ganz einfach: Patienten werden mehr Vertrauen in ihre Behandlungen haben, wenn die Anbieter in der Lage sind, „ihre Arbeit zu zeigen“. Das bedeutet: Kunden müssen mit auf die Reise genommen werden – es reicht nicht aus, ihnen nur das Ziel in Aussicht zu stellen. Daten sind der Schlüssel, der den Anbietern dabei helfen wird. Die Zukunft der Gesundheitsdaten macht es möglich.
Wearables als Helfer am Handgelenk
Aber die Revolution in HealthTech wird nicht nur von der Datenverarbeitung allein angetrieben. Auch die Hardware – wie etwa Wearables – spielt als Datenempfänger und -sender eine wichtige Rolle und bietet zugleich die Möglichkeit, hilfreiche Lösungen direkt in die Haushalte und den Alltag der Menschen zu bringen.
Der weltweite Absatz von Wearables wird 2019 etwa 225 Millionen Produkten erreichen – dies entspricht laut Gartner einem Anstieg von 25,8 Prozent gegenüber 2018. Wearables und vernetzte Geräte helfen uns dabei, unsere Gesundheit und Wohlbefinden im Detail zu messen – Beschwerden können so präziser behandelt werden. Ein Teil davon unterstützt die Patienten dabei, eigenen Beschwerden zu bewältigen: Diabetiker zum Beispiel müssen tagtäglich gut auf ihre Blutzuckerdaten achten, während Herzpatienten mit Hilfe von Wearables die Veränderungen im Lebensstil verfolgen können, die sich auf ihr Wohlbefinden auswirken. Darüber hinaus sollten diese Daten auch an Ärzte weitergegeben werden, um die professionelle medizinische Versorgung zu personalisieren und effizienter zu gestalten. Die Auseinandersetzung mit der chronischen Pflege unter Verwendung von Wearables ist ein guter Ausgangspunkt, da sie enorme Kostenvorteile mit sich bringt.
Die Ära der Präzisionsmedizin
Diese Beispiele zeigen, dass das umfassendere, auf Basis von Daten generierte Bild der Auslöser für bessere, spezifischere Behandlungen ist. Eine optimale Nutzung der Daten bedeutet personalisierte Behandlungen auf der Grundlage der Patientendaten. In Zukunft wird es weniger auf die Intuition des Arztes ankommen – dafür kommen bewährte Metriken zum Einsatz.
Der Begriff Präzisionsmedizin kann Ideen für Behandlungen hervorbringen, die für jeden Patienten einzigartig sind. Es gibt jedoch eine höhere Wirksamkeit bei der Einteilung der Patienten in Gruppen, die auf gleichen Merkmalen basieren und so die Wirksamkeit der Behandlung vorhersagen. Und obwohl in diesem medizinischen Ansatz so viel Potenzial steckt: Zunächst einmal braucht es viel Zeit, um Daten zu analysieren und die Untergruppen zu bilden, für die sich ein Behandlungsplan anwenden und auswerten lässt. Für jede Gruppe müssen Daten von Tausenden von Patienten gesammelt werden. In diesem Zusammenhang müssen verschiedene Branchenakteure zusammenarbeiten und gewährleisten, dass sie Daten zum Wohle der Patienten weitergeben. Die Grundlage dafür bildet ein Rechtsrahmen, der genau dies ermöglicht.
Die Branche investiert in die Zukunft
Im Großen und Ganzen sind aktuelle Lösungen in diesem Bereich nicht optimal, da die Daten in den verschiedenen Segmenten des Gesundheitswesens gespeichert werden. Member Genome Solution arbeitet daran, dies zu beheben: Das Projekt entwickelt einen technologischen Rahmen, der Einblicke in das Verhalten der Patienten, den Krankheitsverlauf, die Versorgungsqualität und die Interaktionen zwischen den Kanälen ermöglicht. Strukturierte und unstrukturierte Daten sollten gesammelt und so gefiltert werden, dass am Ende relevante Daten stehen. Dies ist die Art von Daten, die Einblicke in die Eigenschaften von Untergruppen gibt, mit denen dann Behandlungshypothesen erstellt und getestet werden können.
Infosys ist in diesem Bereich mit der Infosys Member Genome Solution aktiv und bildet bereits dringend benötigte Branchenpartnerschaften, um Ärzten zu helfen, Patienten durch KI und Machine Learning genauer zu diagnostizieren. Zudem ist das Unternehmen einer der strategischen Partner der University of Illinois Urbana-Champaign. Gemeinsam arbeiten beide Parteien daran, das Fachwissen des anderen zu nutzen, um die Prävention und die Vorhersagbarkeit der Behandlungsergebnisse potenzieller Krankheiten zu verbessern.
Präzisionsmedizin kann viel erreichen, aber unter dem Strich wird es darum gehen, wie die verschiedenen Interessengruppen es priorisieren. Im Moment ist dies kein kostengünstiger Ansatz und Unternehmen sollten sich sorgsam überlegen, ob sie ihn als integral für ihre Zukunft betrachten und ob sie bereit sind, bereits heute zu investieren.
Transparenz bei den Daten bringt viele Vorteile: Es hilft Patienten, fundierte Entscheidungen zu treffen, baut Vertrauen in die Branche auf und schafft Voraussetzungen, um Informationen über sich selbst zur Hand zu haben. Informierte Patienten treffen rationale Entscheidungen über ihr eigenes Wohlbefinden und datengesteuerte Behandlungen sind effektiver. Es liegt daher im Interesse aller, die Daten in den Vordergrund zu stellen. Daten sind derzeit nicht einfach zu analysieren, aber mit dem Engagement der Branche ist es möglich, das Gesundheitswesen in eine neue Ära zu führen. Ziel ist es, das Wissen sowohl in die Hände der Patienten als auch in die der Praktizierenden zu legen.
Webinar: HPE Server mit AMD EPYC 2 stellen 37 Rekorde auf
Das für den 17. Oktober 2019 um 10:00 Uhr geplante Webinar informiert Sie über die neuen auf AMD EPYC 2 basierenden HPE Server. Das circa 60-minütige Webinar bietet außerdem Informationen zu den Herausforderungen, vor denen IT-Abteilungen heute stehen und zeigt Lösungsansätze, wie man diesen effektiv begegnen kann.