SolarWinds-Hacker hatten auch Zugriff auf E-Mail-Konten von US-Bundesstaatsanwälten
Betroffen sind die Büros in 27 Bezirken landesweit. In jedem Büro knacken die Hacker mindestens ein Nutzerkonto. Sie haben so Einblick in eingehende und ausgehende Nachrichten inklusive Dateianhängen.
Das US-Justizministerium hat weitere Details zum Hackerangriff auf seine Microsoft-365-E-Mail-Umgebung veröffentlicht. Unbekannten verschafften sich über die manipulierte Orion-Software von SolarWinds auch Zugriff auf E-Mail-Konten der Staatsanwaltschaften von fast 30 US-Bundesstaaten, darunter New York, Kalifornien und Washington D.C.
“Das Justizministerium ist sich bewusst, dass, wenn Opfer Informationen über die Art und das Ausmaß von Computerangriffen, die sie erlitten haben, öffentlich machen, andere diese Informationen nutzen können, um sich auf die nächste Bedrohung vorzubereiten”, teilte das Justizministerium Ende vergangener Woche mit. “Um die Transparenz zu fördern und die Verteidigungsfähigkeit zu stärken, geben wir heute zusätzliche Details über den Einbruch bei SolarWinds im Dezember 2020 bekannt.”
Landesweit wurde laut Department of Justice bei 27 Staatsanwaltschaften landesweit jeweils mindestens ein Mitarbeiterkonto geknackt. In den Bezirken des Bundesstaats New York seien sogar mindestens 80 Prozent der Mitarbeiter betroffen – die andere Bezirke in einem geringeren Umfang.
Auf die Konten hatten die Hacker in einem Zeitraum zwischen dem 7. Mai und dem 27. Dezember Zugriff. Unter anderem wurden gesendete, empfangene und gespeicherte Nachrichten inklusive Dateianhängen kompromittiert. Vorrangiges Ziel sei es weiterhin, die durch den Vorfall verursachten “operativen, sicherheitsrelevanten und datenschutzrechtlichen ” Risiken zu minimieren, ergänzte das DoJ.
Die Hintermänner des SolarWinds-Hacks werden in Russland vermutet. Betroffen waren zahlreiche Kunden des Unternehmens, die Orion-Software einsetzen, darunter Firmen und Behörden wie Microsoft oder auch das US-Department of Homeland Security. Während die russische Regierung jegliche Beteiligung bestritt, unterzeichnete US-Präsident Biden im April einen Erlass, der Vergeltungsmaßnahmen gegen Russland beinhaltet.