Musk übernimmt Twitter und feuert Führungskräfte

Elon Musk auf Twitter (Bild: Silicon.de)

Offenbar ist die Transaktion nun abgeschlossen und damit auch der Rechtsstreit zwischen Musk und Twitter beendet. Musk selbst nennt sich nun “Chief Twit”.

Elon Musk hat offenbar die Übernahme von Twitter abgeschlossen. Damit wurde auch der Streit über die Akquisition im Wert von 44 Milliarden Dollar beigelegt. Wie die Washington Post berichtet, soll Musk in seiner Eigenschaft als neuer Eigentümer auch mehrere hochrangige Führungskräfte entlassen haben: CEO Parag Agrawal, CFO Ned Segal und Chefanwältin Vijaya Gadde.

Noch am späten Donnerstagabend Ortszeit twitterte Musk, der “Vogel ist befreit”. In seinem Twitter-Profil bezeichnet er sich zudem nun als “Chief Twit” mit Standort “Twitter HQ”. Die Unternehmenswebsite führt als CEO allerdings noch Parag Agrawal – der Name Musk taucht dort bisher nicht auf.

Dem Bericht zufolge verkündete Musk den Vollzug der Akquisition persönlich im Hauptquartier von Twitter, in Gegenwart von Teilen des Management. Die dabei anwesenden Agrawal und Segal seien anschließend aus dem Gebäude eskortiert worden.

Der Abschluss der Akquisition beendet die von Twitter und Musk eingereichten Klagen. Sie sollten ursprünglich ab dem 17. Oktober verhandelt werden. Musk hatte sich zuvor jedoch wieder zur Übernahme des Kurznachrichtendiensts bekannt. Die vorsitzende Richterin verschob daraufhin den Prozessbeginn setzte Musk und Twitter eine Frist bis heute, um die Transaktion zu beenden.

Musk widerspricht Bericht über Massenentlassungen

In dem Streit zwischen den beiden Parteien ging es in erster Linie um den Anteil der Spam- und Fake-Konten auf Twitter. Da sie sich nicht monetisieren lassen, waren sie laut Musk ausschlaggebend bei der Bewertung von Twitter. Twitter soll wichtige Informationen über den Anteil von Bots an den täglich aktiven Nutzern zurückgehalten haben, wogegen sich Twitter stets wehrte. Elon Musk nahm dies schließlich zum Anlass, von der Übernahmevereinbarung zurückzutreten – deren Einhaltung Twitter daraufhin einklagte.

Twitter machte indes wiederholt klar, an der Übernahmevereinbarung festhalten zu wollen. Mitte September genehmigten schließlich die Twitter-Aktionäre das Angebot von Elon Musk über 54,20 Dollar je Aktie. Zu dem Zeitpunkt wurde das Papier für einen Preis von 41,74 Dollar gehandelt. Musks erneutes Bekenntnis zur Übernahme lies indes den Kurs der Aktie Anfang Oktober um mehr als 22 Prozent auf 52 Dollar klettern. Den gestrigen Handelstag beendete das Papier mit einem Kurs von 53,94 Dollar – Musk zahlt 54,20 Dollar je Aktie.

Unklar ist, welche Veränderung Musk nun für den Kurznachrichtendienst plant. Kritiker befürchten, er könnte die Regeln für die Moderation von Inhalten lockern. Dem Widersprach Musk in dieser Woche mit einem offenen Brief an Werbekunden. Zudem war zuletzt berichtet worden, er wolle bis zu 75 Prozent der Beschäftigten entlassen. Wie Bloomberg berichtet, verneinte Musk diesen Plan diese Woche bei einem Besuch im Twitter-Hauptquartier gegenüber Mitarbeitern.