FTC mit einstweiliger Verfügung gegen Activision-Übernahme durch Microsoft
Sie soll vorläufig den Abschluss der Transaktion verhindern. Die Klage der FTC gegen Microsoft wird im August verhandelt.
Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat den Rechtsstreit mit Microsoft über die geplante Übernahme von Activision Blizzard ausgeweitet. Den Abschluss der Transaktion will sie nun mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Softwarekonzern zumindest vorläufig aufhalten.
Bereits im Dezember 2022 hatte die FTC eine Klage gegen Microsoft eingereicht. Der Zusammenschluss mit Activision Blizzard soll Microsoft die Möglichkeit geben, Konkurrenten in den Märkten für Spielekonsolen, Gaming-Abonnements und Cloud-Gaming zu benachteiligen. Die einstweilige Verfügung soll Microsoft untersagen, die Transaktion vor dem 18. Juli abzuschließen.
Nächste Anhörung im August
Den Kauf von Activision Blizzard kündigte Microsoft im Januar 2022 an. Der Kaufpreis beläuft sich auf 69 Milliarden Dollar. Die Übernahme würde Microsoft zum drittgrößten Anbieter von Videospielen machen. Obwohl das Geschäft schon einige regulatorische Hürden nehmen konnte, fehlen dem Softwarekonzern noch die Zustimmungen in den USA und Großbritannien.
Die einstweilige Verfügung soll “den Status quo aufrechterhalten und zwischenzeitlichen Schaden für den Wettbewerb verhindern, solange das Verwaltungsverfahren der FTC anhängig ist, in dem festgestellt werden soll, ob die geplante Übernahme gegen das US-Kartellrecht verstößt”, heißt es in der Klageschrift.
Die Klage der FTC “sollte den Entscheidungsprozess beschleunigen”, twitterte der stellvertretende Vorsitzende und Präsident von Microsoft, Brad Smith, am späten Montag. “Das kommt allen zugute. Wir bevorzugen immer konstruktive und gütliche Wege mit Regierungen, aber wir haben Vertrauen in unseren Fall und freuen uns darauf, ihn zu präsentieren”, fügte er hinzu. Die nächste Anhörung ist für 2. August angesetzt.
Im April lehnte die britische Wettbewerbsbehörde CMA die Übernahme ab. Sie befürchtet Nachteile für Verbraucher wie steigende Preise und eine geringere Auswahl. Seine Berufung begründete Microsoft unter anderem mit fehlerhaften Annahmen und Berechnungen zu Microsofts Marktanteilen.