Tracking-Lösung für transparente Transportkette

Der Logistikdienstleister Dachser hat die Position seiner Wechselbrücken dank intelligenter Vernetzung jederzeit in Echtzeit im Blick.

2022 fehlten einer Bitkom-Umfrage zufolge in 85 Prozent der Betriebe Fahrer, mehr als 60 Prozent gaben ein Personaldefizit bei den IT-Spezialisten an. Besonders im Bereich IT und Digitales wollen die Transportunternehmen jedoch aktuell aufrüsten. Unter anderem beim Einsatz von IoT- und Sensortechnologie. Denn die smarten Lösungen spielen in der Mobilitäts- und Logistikbranche mit ihrer beweglichen und teils sensiblen Fracht ihre besonderen Stärken aus. Daher setzt das weltweit aktive Logistikunternehmen Dachser seit 2022 auf IoT.

Positionsbestimmung in Echtzeit

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom hat der Logistikdienstleister seine rund 8.500 Wechselbrücken mit Tracking-Modulen ausgestattet, die dem Unternehmen jederzeit die genaue Position jedes einzelnen Containers übermitteln. Für Dachser ein enormer Vorteil, denn Wechselbrücken sind zwar besonders flexibel, da sie nicht an eine bestimmte Zugmaschine gebunden sind und daher schnell und unkompliziert von unterschiedlichen Fahrzeugen aufgenommen und wieder abgestellt werden können. Doch Dachser steuert und bewegt für seine Kunden täglich Warenströme über ein weit verzweigtes internationales Landesverkehrsnetz mit 239 eigenen Road-Logistics-Niederlassungen in ganz Europa.

Die aktuellen Standorte der Wechselbrücken nachzuhalten, Transportwege zu planen und ein effizientes Zeitmanagement umzusetzen, ist ohne digitale Unterstützung eine Herausforderung. Kunden erwarten zudem von Zulieferern und Logistik-Dienstleistern heute zunehmend Transparenz sowie präzise Aussagen zu ETA-Zeiten (Estimated Time of Arrival). „Die Anforderungen unserer Kunden steigen: Für sie wird es immer wichtiger zu wissen, wann genau die gewünschte Ware ankommt“, sagt Lars Relitz, der bei Dachser den Bereich Digital Innovation & Development leitet.

Robuste Tracking-Lösungen

Dies erleichtert heute das Tracking-Modul des Telekom-Partners Mecomo AG inklusive High-End-SIM-Karten. Die SIM-Karten bieten die notwendige Konnektivität auf den Dachser-Routen, sind robust und zuverlässig. Sie halten Temperaturen von minus 40 bis plus 105 Grad Celsius stand. So funktionieren sie unter ganz unterschiedlichen klimatischen Bedingungen – vom Süden Europas bis in den hohen Norden. Und sind damit für die weiten Wege der Wechselbrücken uneingeschränkt geeignet. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Die durchschnittliche Lebensdauer der High-End SIM entspricht mit zwölf Jahren derjenigen der Wechselbrücke. Dachser muss also keinen zwischenzeitlichen Regelaustausch einplanen. 

Für eine unterbrechungsfreie mobile Datenverbindung der Wechselbrücken mit der Cloud und dem Transport Management System von Dachser sorgt der energieeffiziente LPWA-Standard (Low Power Wide Area) LTE-M, der auf Basis von 5G funktioniert. Damit Dachser lückenlose Transparenz entlang seiner gesamten Transportkette bieten kann, bleibt die Verbindung auch in Gegenden ohne LTE-M-Netzabdeckung über GSM-Fallback bestehen.

Energiesparende Module dank Solarenergie

Besonders wichtig war für Dachser bei seiner Vernetzungslösung zudem, dass die Tracking-Module energiesparend arbeiten. Da die autarken Wechselbrücken nicht über eine eigene Energieversorgung verfügen, funktioniert die Tracking-Lösung über ein Solarmodul und einen Akku. Eine separate Stromversorgung ist nicht notwendig. Mit einer Ladekapazität von rund sechs Monaten überbrücken die Module selbst lange Schlechtwetterperioden, ohne dass Dachser Ausfälle befürchten müsste. Zusätzliche Energiekosten entstehen dem Unternehmen durch die Lösung nicht.   

Im Gegenzug kann der Logistik-Spezialist dank präziserer und effizienterer Planung sowie durch Prozessautomatisierung sogar Kosten einsparen. Etwa weil er seine Verteilzentren stets ganz genau über Ankunftszeiten oder Verzögerungen einer Lieferung informieren kann. Damit werden keine Stell- oder Warenlagerplätze umsonst freigehalten. Personal für den Nahlieferverkehr und Fahrzeuge für den Weitertransport warten nicht unnötig beziehungsweise ungenutzt, sondern können anderweitig effizient eingesetzt werden.

Außerdem profitieren die Kunden des Logistik-Dienstleisters und das Kundenbeziehungsmanagement von Dachser. Über das Transport Management System lassen sich die Positionsdaten der Wechselbrücken umfassend verwalten, auswerten und visualisieren. „Dank der Automatisierung können wir proaktives Monitoring umsetzen: Wir sehen in unseren Systemen direkt, wenn es Probleme mit einzelnen Einheiten gibt, und können gezielt reagieren“, erklärt Lars Relitz.