Dem Risikofaktor Legal Hold als Unternehmen strategisch begegnen
Die Anforderungen des US-amerikanischen Zivilrechts an die Datensicherung
In einer globalisierten Wirtschaft stehen Unternehmen in der DACH-Region vor einer zunehmenden Herausforderung: den Umgang mit Datenrisiken im Kontext von US-amerikanischen Zivilverfahren. Denn die Zuständigkeit US-amerikanischer Gerichte erstreckt sich nicht nur auf dort ansässige Unternehmen, sondern auch auf solche, die in den USA agieren, Geschäfte tätigen oder Partnerschaften pflegen.
Die vorgerichtliche Offenlegung spielt in den USA eine entscheidende Rolle für Zivilprozesse, und die Bundeszivilprozessordnung verbietet das Verbergen, Löschen oder Verändern relevanter Daten – selbst wenn dies durch europäische Datenschutzvorschriften erschwert wird. Ein Schlüsselaspekt im Umgang mit dieser Thematik sind die sogenannten Legal Holds. Hierbei handelt es sich um Anweisungen der Rechtsabteilung an Mitarbeiter, relevante elektronisch gespeicherte Informationen nicht zu löschen. Doch warum ordnen Unternehmen Legal Holds an? Die Antwort liegt in den potenziellen Konsequenzen bei Nichtbeachtung: Verzögerungen, höhere Kosten und das Risiko, die Gerichts- und Anwaltskosten der gegnerischen Partei übernehmen zu müssen. Die rechtzeitige Aufbewahrung entscheidender Beweise ist essentiell, wenn es darum geht, wirksam Ansprüche geltend zu machen oder sich gegen solche zu verteidigen.
In diesem Kontext werden auch hierzulande ganzheitliche E-Discovery-Lösungen und spezialisierte Legal Hold Software immer relevanter. Diese Technologien bieten Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur einzelnen rechtlichen Anforderungen, sondern auch den komplexen Herausforderungen der unternehmensweiten E-Discovery gerecht zu werden. Eine Legal Hold Software unterstützt Unternehmen dabei, rechtliche Anforderungen präzise zu erfüllen, indem sie sicherstellt, dass relevante Informationen nicht versehentlich gelöscht werden. Gleichzeitig ermöglichen ganzheitliche E-Discovery-Lösungen die umfassende Verwaltung und Analyse großer Datenmengen, was nicht nur den rechtlichen Compliance-Anforderungen entspricht, sondern auch eine effiziente Handhabung interner Untersuchungen und EU-Wettbewerbsprüfungen ermöglicht.