Bitkom mit frischen Zahlen zum Online-Handel

Black Friday hin, Santa-Sales her – Online-Shopping gehört auch ohne Sonderverkäufe zum Alltag fast aller Konsumenten in Deutschland.

96 Prozent der hiesigen Internetnutzerinnen und -nutzer haben in den letzten 12 Monaten etwas im Netz gekauft. Ein Drittel (34 Prozent) bestellt dabei sogar mindestens einmal pro Woche online – unter Männern (37 Prozent) sind es etwas mehr als unter Frauen (29 Prozent). Insgesamt shoppen weitere 42 Prozent mehrmals pro Monat online, 24 Prozent seltener. Das sind Ergebnisse einer Befragung unter 1.180 Internetnutzerinnen und -nutzern ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Am liebsten shoppen die Deutschen mit dem Smartphone: 8 von 10 (80 Prozent) der Online-Shopper nutzen für Einkäufe im Internet das Smartphone. Entsprechend haben 84 Prozent der Online-Shopper, die generell ein Smartphone nutzen, mindestens eine Shopping-App installiert. Im Durchschnitt haben sie 8 Apps von Händlern auf ihrem Gerät – und knapp zwei Drittel (64 Prozent) nutzen solche Shopping-Apps mindestens einmal pro Woche.

Bei der Frage, wo online geshoppt wird, stehen internationale Verkaufsplattformen wie Amazon oder eBay weiter ganz oben. 91 Prozent der deutschen Online-Shopper kaufen häufig bei ihnen ein. Vergleichsportale wie idealo oder check24 sowie regionale Verkaufsplattformen wie Yatego oder Kleinanzeigen nutzen jeweils 28 Prozent häufig.

Insgesamt geben 97 Prozent an, häufig auf mindestens einer Plattform einzukaufen. Darunter finden sich neben den genannten auch Plattformen für selbst hergestellte sowie für gebrauchte Produkte und Marktplätze sozialer Medien. Aber auch in Online-Shops großer überregionaler Händler wie zum Beispiel Tchibo oder H&M kauft mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Online-Shopper häufig ein. In Online-Shops von regionalen Einzelhändlern bestellen hingegen nur 17 Prozent häufig.

Neue Billig-Shops

Riesige Produktpalette zu niedrigen Preisen, bunte Banner, die exklusive Rabatte versprechen – neue Online-Shops aus China wie Temu oder Shein drängen auf den deutschen Markt. Insgesamt 47 Prozent der Online-Shopper in Deutschland haben dort schon einmal etwas bestellt. Weitere 14 Prozent haben sich zwar online schon in diesen Shops umgeschaut, aber nichts gekauft.

8 Prozent haben solche Shops noch nicht besucht, sind aber grundsätzlich offen, sie zu nutzen. Ein knappes Drittel (29 Prozent) hat solche Shops noch nicht genutzt und will es auch zukünftig nicht tun. Lediglich 2 Prozent der Online-Shopper kennen die neuen günstigen Online-Shops aus China nicht.

Für die Kundinnen und Kunden spielen die niedrigen Preise eine entscheidende Rolle: 92 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Temu, Shein und Co. geben an, dort gekauft zu haben, weil die Produkte viel günstiger waren als in anderen Online-Shops. 37 Prozent haben aufgrund der niedrigen Preise sogar Produkte bestellt, die sie gar nicht brauchten. Für viele steckt aber auch Neugierde dahinter: 84 Prozent haben dort schlicht aus Neugierde bestellt.

KI-Unterstützung

Auch Künstliche Intelligenz erobert die Shopping-Welt – und die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher interessiert sich dafür. Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) würde gerne eine KI nutzen, um schneller die besten Schnäppchen zu finden. 28 Prozent würden sich generell gerne von einer KI zu ihren Einkäufen beraten lassen. 17 Prozent würden einer KI bei einer Kaufentscheidung sogar mehr vertrauen als einem Menschen. Etwa jede und jeder Fünfte (22 Prozent) würde gerne eine KI nutzen, die das eigene Einkaufsverhalten analysiert und automatisch nachbestellt, was gebraucht wird.

Zwei Drittel (66 Prozent) wünschen sich, dass KI eingesetzt wird, um das Sortiment in Lebensmittelgeschäften und Bäckereien besser nach der Nachfrage auszurichten, damit weniger weggeworfen wird. Bitkom-Chef Bernhard Rohleder meint dazu: „KI hat das Potential, das Einkaufen grundlegend zu verändern, indem sie Produkte schneller auffindbar macht, Bestellvorgänge analysiert und automatisiert sowie den Kundenservice durch intelligente Chatbots verbessert. Außerdem lassen sich mit Hilfe von KI das Warenmanagement und Liefervorgänge optimieren.“