Arbeitsplatz der Zukunft: Immer mehr geht in der Cloud

Jenseits des Marketinghypes wird für mich immer klarer, dass cloud-basierte Dienste den klassischen Arbeitsplatz verändern werden beziehungsweise schon verändert haben. Wir bewegen uns sukzessive – wie es Ray Ozzie geschrieben hat – in eine Post-PC-Welt mit Web Devices, an denen gearbeitet wird. Der PC mit seinem Betriebssystem wird in den Hintergrund rücken. Die Cloud-Dienste werden von den unterschiedlichsten Endgeräten aus genutzt werden. Im Prinzip wird das, was wir privat aus dem Web kennen, nun auch in Unternehmen Einzug halten.

Der klassische Arbeitsplatz wird immer mehr verschwinden und schon bald sehen wir “hybride” Arbeitsplätze. Während bestimmte Funktionen weiterhin im klassischen Modell “on premise” in der Unternehmens-IT zur Verfügung gestellt werden, beziehen die Nutzer andere Dienste “aus der Wolke”. Dabei ist die so genannte “Private Cloud” eigentlich nicht viel Neues im Vergleich zu dem, was seit Jahren etwa als Hosting betrieben wird. Das eigentlich Neue sind Services aus der “Public Cloud” sowie die Mischung der verschiedenen Servicemodelle. Die attraktiven Preise werden viele Unternehmen zum Nachdenken bringen – und nicht nur die Experton Group sagt voraus, dass der Markt explodieren wird.

Der Arbeitsplatz in der Cloud nimmt unterdessen immer schärfer und konkreter Kontur an. Im Bereich Kollaboration oder Online Zusammenarbeit können in der Wolke unterdessen folgenden Funktionen zur Verfügung gestellt werden:

Webbasierte E-Mail und Kalender-Funktionen als Standard. Wie in der privaten Nutzung mit Yahoo-Mail oder Web.de werden immer mehr Anwender auch im Unternehmen browserbasiert und eben von verschiedenen Devices (Smartphone, Tablet) E-Mails bearbeiten.

Vom Adressbuch zum Netzwerk: Die bestehenden Adressbücher werden übernommen und sind Ausgangspunkt zum Aufbau eines Netzwerkes , in dem man arbeitet und kommuniziert.

Anwender und Kontakte werden in Communities organisiert beziehungsweise organisieren sich viral selbst. Communities meint hier den Zusammenschluss und die Organisation bestimmter Personen zu gemeinsamen Projekten, in den man Daten und Dateien austauscht, Lesezeichen teilt und zu Themen diskutiert.

Dateien liegen dabei verstärkt in der Wolke und werden (hoffentlich) nicht mehr so oft als Attachment verschickt. Das Dropbox-Prinzip hält auch in Unternehmen Einzug. Dateien sind online für verschiedene Devices verfügbar und ich kann diese Anderen (oder auch einer Community) gezielt verfügbar machen, zum Lesen oder Bearbeiten.

Und das gilt ebenso für Aktivitäten, quasi ein Mini-Projektmanagement-Werkzeug. In LotusLive haben wir damit zum Beispiel gemeinsam mit einer Vielzahl externer Partner das IBM Lotus JamCamp in diesem Jahr organisiert und sind derzeit dabei, die zweite Ausgabe im nächsten Frühsommer zu planen.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Ja, aber
    Das ist ja alles ganz schön und praktisch und auch zu begrüssen.
    Aber mann sollte zwei Dinge dabei nicht vergessen:
    a) den Datenschutz, wobei ich sowohl persönliche Daten als auch Industriedaten (Geschäftsgeheimnisse etc.) sehe. Solange hier kein Vertrauen da ist wird das sehr bremsen
    b) den Anwender, nach meiner Meinung sind die meisten Anwender, abgesehen von ein paar Nerds schon mit aktueller Software und deren Möglichkeiten völlig überfordert, die von der Softwareindustrie hervorgehobene Produktivitätssteigerung, größtes Argument für einen Umstieg auf die neue Version, auch zu erreichen. Dabei darf man vor allem auch die ältere Generation nicht vergessen. Mit "es iat alles noch intuitiver", "noch einfacher", so die Werbesprüche, liegt man weit neben der Realität. Im Gegenteil, um die schon heute verfügbaren komplexen Produkte wirklich produktivitätssteigernd zu Nutzen ist eine intensive Anwenderschulung zwingend notwendig. Mit den noch vielseitigen Möglichkeiten der Cloud erst recht. Werbung, Hype und Realistät gehen da noch sehr getrennte Wege.

    Rainer Müller-Knoche Dipl.Ing.(FH)
    MCNE, CNI ,Comptia A*,Project+

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