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Aus eins wird fünf – wie die Cloud die Wirtschaft antreibt

So langsam kommt Bewegung ins Spiel – so oder so ähnlich würde ein Sportreporter wohl die Ergebnisse der aktuellen KfW-Studie zum Status quo der Digitalisierung im deutschen Mittelstand kommentieren. 80 Prozent sind demnach bereits in die “digitalen Puschen” gekommen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass viele von ihnen noch recht zögerlich investieren. Auf gerade einmal 10 Milliarden Euro pro Jahr belaufen sich demnach die Digitalisierungsausgaben des gesamten deutschen Mittelstands.

Das ist umso erstaunlicher, da der ifo Geschäftsklimaindex seit gefühlten Ewigkeiten nur noch eine Richtung kennt: Stetig nach oben. Die Zurückhaltung bei Investitionen begründen 59 Prozent der von KfW Befragten damit, dass sie den Nutzen von Digitalisierungsprojekten für ihr Geschäftsmodell nicht sehen. Ein geradezu erstaunlicher Wert im Deutschland des Jahres 2016.

Die Geschäftsrisiken infolge der Digitalisierungsverweigerung an dieser Stelle zu erörtern, würde den Rahmen sprengen. Außerdem bin ich kein Freund düsterer Visionen, denn ich halte sie für keine geeignete Motivationshilfe. Meiner Meinung nach kann die Zurückhaltung bei den Investitionen eigentlich nur auf einem Mangel an Wissen und Information beruhen, denn bekanntlich haben die Menschen am meisten Angst vor dem Unbekannten.

Die Schlussfolgerung kann daher nur lauten, dass Technologieanbieter ihre Energie nicht nur in die Schaffung nützlicher Lösungen lenken, sondern mehr als bisher auch Aufklärungsarbeit betreiben müssen. Es gilt, die hohe Relevanz der Digitalisierung anhand von konkreten Fakten, Zahlen und Fallbeispielen greifbar zu machen.

Konkreter Nutzen in barer Münze

Hier kann eine Untersuchung hilfreich sein, mit der wir den wirtschaftlichen Effekt der Cloud untersucht haben. Wir lassen jährlich vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC analysieren, welchen konkreten Nutzen die Salesforce Cloud-Lösungen für die Volkswirtschaft, also unsere Beratungshäuser, Systemintegratoren und natürlich Kunden stiften – und zwar in harter Währung.

In Deutschland, so prognostiziert IDC, wird Salesforce mit seinem Ökosystem bis 2020 zu 27.000 neuen Arbeitsplätzen und einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von rund 4,5 Milliarden Euro beitragen. Weltweit werden bis 2020 sogar fast 1,9 Millionen neue Jobs geschaffen und ein Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von mehr als 389 Milliarden Dollar geleistet. Dies zeigt sehr deutlich, dass die Cloud als eine der wichtigsten Digitalisierungs-Technologien keineswegs der Arbeitsplatzvernichter ist, als der sie oft gesehen wurde, und auch nicht das Ende von Systemintegratoren & Co. herbeiführt, sondern das exakte Gegenteil.

Investitionen in neuem Licht sehen

Der mittelständische Unternehmer mag sich nun zu Recht fragen, was ihn das angeht, und wo sein persönlicher Nutzen für das Geschäft hierbei liegt. Nun, auf jeden Euro, den Salesforce mit seinen Lösungen umsetzt, kommen durchschnittlich nochmals 4,41 Euro Gewinn für die involvierten Kunden und Partner. Das liegt einerseits an zusätzlichen Umsatzpotenzialen für beispielsweise ISVs, die die Kernfunktionalität unserer Anwendungen für unsere gemeinsamen Kunden erweitern und auf diese Weise ihr Geschäft ankurbeln.

Die andere Seite sind die Effizienzsteigerungen, die Cloud-Technologien beim lästigen Tagesgeschäft vieler IT-Arbeiter erzielen. Denn durchschnittlich 71 Prozent der dortigen Aufwände fließen in die Wartung von Altsystemen und Updates. Beides entfällt mit der Cloud und setzt beträchtliche Ressourcen für wertschöpfende Digitalisierungsprojekte frei.

Die Rolle der Cloud als Katalysator der Wirtschaft wird auch an einer anderen Zahl deutlich: Für jeden in unsere Cloud-Lösungen investierten Euro erwirtschaften unsere Kunden im Durchschnitt bis zu fünf Euro Gewinn im Laufe von vier Jahren! Der ROI ist in der Regel nach 13 Monaten erreicht. Diese Zahlen tragen hoffentlich ein wenig dazu bei, Investitionen in einem anderen Licht zu sehen.

Digitalisierung ist auch unternehmerische Verantwortung

Was die Auswirkungen auf das Geschäftsmodell betrifft, sei folgender Vergleich erlaubt: Sobald sich in einer Branche bestimmte Standards oder Verfahren verändern, wird der betroffene Unternehmer schleunigst dafür Sorge tragen, Prozesse und Maschinen entsprechend umzustellen beziehungsweise aufzurüsten oder gar neu anzuschaffen. Die Digitalisierung führt eine Umwälzung sämtlicher Geschäfts- und sogar Lebensbereiche herbei.

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Sich hier anzupassen, natürlich gemäß der eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten, ist daher eine große unternehmerische Verantwortung, der es gerecht zu werden gilt. Denn der allerwichtigste Faktor der Wertschöpfungskette, der Kunde, hat durch digitale Technologien eine nie dagewesene Macht erhalten. Er erwartet nicht nur alles zur richtigen Zeit über den präferierten Kanal, sondern von Unternehmen, mit denen er arbeitet, zunehmend auch dass sie wissen, was er wünscht, bevor er es ausspricht.

Datenbasierte Intelligenz als Wettbewerbsfaktor

Immer mehr deutsche Traditionsunternehmen wie der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer oder Vaillant haben dies erkannt und setzen beispielsweise auf Predictive-Technologien, die einen Ausfall ihrer Maschinen und Anlagen durch datenbasierte Intelligenz gar nicht erst zulassen. Sie erkennen und melden auf Basis von Milliarden von Datenströmen, wann eine außerplanmäßige Wartung geboten ist, oder wenn noch nicht offenkundige Unregelmäßigkeiten im Betrieb auftreten, die auf einen bevorstehenden Ausfall hindeuten.

Die Weiterentwicklung von solchen Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz wird in den kommenden Jahren zu derzeit noch ungeahnten Geschäftsmodellen, kundenindividuellen Produkten und Services führen, die über kurz oder lang wettbewerbsentscheidend sein werden. Die Voraussetzung, daran teilzuhaben ist jedoch, Digitalisierung als ganzheitliche, strategische Aufgabe anzuerkennen und sie mit vollem Elan und vor allem ohne Angst anzugehen.

Redaktion

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