Zum einen wäre es schon schön, wenn Mitarbeiter mit den Daten frei umgehen können. Keine Zeit verlieren mit der Modellierung der Datenumgebung. Ohne vorgefertigte Dashboards einfach Wühlen, Antworten finden und immer neue Fragen stellen. Dieser spielerische Umgang mit Daten führt letztlich zu Einsichten – und damit zu mündigen Mitarbeitern. Sie verstehen das Konzept, teilen ihre Ideen und Erkenntnisse, bringen Vorschläge ein und helfen schließlich dabei, Prozesse effizienter zu gestalten und Innovationen zu entwickeln. Genau das versprechen die Konzepte von Self-Service BI – einen intuitiven Umgang mit der Datenanalyse, freien Zugang zu den Daten und sogar das Teilen von Ergebnissen im Team.
Da wird der Schrei der Compliance-Manager laut: Was ist mir der Sicherheit? Wenn jeder mit den Daten spielen kann, wie kann man dann sicherstellen, dass die Regeln eingehalten werden? Nicht minder laut sind die Bedenken der IT-Abteilung: Wie schützen wir unsere Daten vor dem Gespenst, das wir am meisten fürchten: dem DAU (dümmsten anzunehmenden User)?
Die Bedenkenträger haben nicht Unrecht, denn ist alles frei, kann der Anwender vertrauliche Daten verfügbar machen. Nur: wer zahlt die Rechnung, wenn Vertrauliches nach außen gelangt ist – der Horror des Managements. Liegt der Analyse ein Denkfehler zugrunde, ist der Wert auch der besten Analyse perdu. Doch hübsch visualisiert glaubt’s trotzdem jeder! Jetzt haben wir auch noch den Datenanalysten in den großen Unternehmen Albträume beschert…
Aus also der Traum von Self-Service BI? Wieder her mit den starren Regeln? Schließlich haben Standards doch so ihre Vorteile: korrekte, eindeutige Daten mit klarem Ursprung und nachvollziehbarer Historie. Ausgewertet von selektierten Profis nach vorgegebenen Kriterien. In ihrer Entstehung nachvollziehbar und geprüft auf ihre Korrektheit und Eindeutigkeit. Und damit schöne, richtige Analysen – innerhalb des vorgegebenen Rahmens.
Natürlich gibt es den guten Mittelweg: die Möglichkeit, Anwendern Rollen und Rollen Rechte zu geben. Und diese Rechte genau auszufeilen, nachvollziehbar festzulegen und ihre Einhaltung zu garantieren. Man kann die Datenhistorie in einem Log dokumentieren und sieht, was wann und von wem verändert wurde (am einfachsten geht das über ein Governance-Dashboard). Und man kann Daten danach klassifizieren, wie wichtig sie sind und ob bzw. von wem sie verändert werden dürfen.
Kurz, Data Governance ist kein “nice to have” – es ist ein Muss, eine Schlüsselfunktion in einer BI-Lösung. Dabei ist es egal, ob ein Unternehmen Gesetzeskonformität und Datenschutz nachweisen muss oder Betrug und Sicherheitslücken verhindern oder ob es ganz einfach nur eine solide Datenbasis will. Ein gutes BI-Tool aber schließt deswegen den freien Umgang mit Daten nicht notwendigerweise aus. Natürlich können Mitarbeiter Zugang zu Daten und Visualisierungen haben. Und man darf Ihnen ja dennoch die Nutzung des Tools schmackhaft machen durch ansprechbare Grafiken, einfache Benutzeroberflächen und der Möglichkeit, sich seine eigenen Dashboards zu schaffen – im erlaubten Rahmen. Und natürlich kann man das auch so beschränken und kontrollieren, dass es dem Sicherheitsbedürfnis des Unternehmens entspricht. Data Governance kann sehr wohl Hand in Hand gehen mit Self-Service BI!
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