Bislang wird die Diskussion über die intelligenten Accessoires allerdings überwiegend von Anwendungen bestimmt, die Endverbraucher in ihrer Freizeit nutzen. Etwa als Fitness-Tracker, der beim Training die Anzahl der Schritte, die verbrauchten Kalorien, den Puls und weitere Körperfunktionen misst.
Der Grund für die wachsende Beliebtheit: Es ist äußerst praktisch und komfortabel, die neuesten Status-Updates und Chatnachrichten, Liveticker, E-Mails und Anrufe am Handgelenk oder sogar direkt vor Augen und damit automatisch im Blickfeld zu haben. Und das auf einer Brille oder Uhr, die die meisten von uns ohnehin ständig am Körper tragen.
Warum nutzen wir dieses Potenzial nicht im Business-Umfeld, um die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit Kunden und Kollegen einfacher und effizienter zu gestalten? US-amerikanische Unternehmen machen uns wie so oft vor, wie’s geht: Laut einer Studie, die Salesforce Research durchgeführt hat, bestätigen 76 Prozent der Wearable-Nutzer, dass der Einsatz am Körper tragbarer Endgeräte Geschäftsprozesse optimiert. Daher wollen 86 Prozent in den kommenden zwölf Monaten in diese Technologien investieren. Dabei haben Smart Watches als beliebteste IT-Accessoires die Nase vorn: 62 Prozent nutzen sie oder planen die Einführung vernetzter Uhren.
Einsatzszenarien, in denen tragbare IT-Lösungen in der Arbeitswelt immenses Potenzial entfalten, gibt es unzählige. Wearables bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, in Echtzeit, ohne erst ein Smartphone oder Tablet aus der Tasche nehmen zu müssen, mit einem Blick an ihr Handgelenk mit entscheidenden Informationen versorgt zu werden. Dadurch steigern sie nicht nur grundsätzlich die Mobilität der Mitarbeiter, die mit einer Smart Watch oder Computerbrille sprichwörtlich alles, was wichtig ist, direkt vor Augen haben. Sie bieten dadurch auch in vielen Abläufen und Prozessen die Möglichkeit, schneller, produktiver und effizienter zu entscheiden und zu arbeiten. Jetzt liegt es an uns, diese Anwendungen zu erschließen und uns dadurch Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Naheliegende Anwendungsbeispiele finden sich zum Beispiel im Gesundheitswesen: Ärzte können mithilfe von Wearables bestimmte Vitalwerte bei Herzkranken messen, ohne dass der Patient zur Untersuchung kommen muss, um anhand kritischer Parameter direkt eine entsprechende Behandlung einzuleiten, bevor der Patient einen Herzinfarkt erleidet. Ähnliche Fernmonitoring-Dienste bieten sich bei Demenzkranken, Diabetikern und allen Patienten an, bei denen eine regelmäßige Kontrolle bestimmter Werte ohne ständigen Arztbesuch eine erhebliche Verbesserung der ärztlichen Versorgung und der Lebensqualität darstellt.
Aber nicht nur die Nutzung der smarten IT-Accessoires durch den Kunden verspricht großes Potenzial. Auch für alle Mitarbeiter im Außendienst bieten Wearables ein Plus an Mobilität. So erhält beispielsweise ein Sales-Mitarbeiter noch kurz vor dem nächsten Kundentermin wichtige Informationen zu anstehenden Projekten oder News zum Marktumfeld des Kunden, die entscheidenden Einfluss auf das Kundengespräch haben können, in aller Kürze direkt auf sein Handgelenk.
Was hält uns davon ab, Wearables in diesen Prozessen einzusetzen? Ein Grund dafür ist, dass es derzeit einfach zu wenig Enterprise-Apps gibt. Daher liegt das Argument nahe, es lohne sich nicht, mit smarten Uhren und Brillen zu arbeiten. Dieser Status quo darf aber keine Hürde sein, sondern ein Impuls – vor allem für Unternehmen, die sich grundsätzlich der Möglichkeit geöffnet haben, Prozesse und Abläufe über die Nutzung von Smartphones und Tablets hinaus zu mobilisieren, auf diese Weise noch effizienter zu gestalten und damit einen elementaren Schritt auf dem Weg hin zum digitalen, mobilen Unternehmen zu gehen.
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