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Consumerisation: Virtuelle Schranken und reale Brücken

Doch ist Virtualisierung auf dem Smartphone derzeit nicht doch eher eine überflüssige Spielerei oder ein neuer Marketing-Gag? Vielleicht sind es eher die App-Entwickler, die von dieser Neuerung profitieren. Sie könnten beispielsweise neue Applikationen schnell für verschiedene OS-Versionen oder gänzlich unterschiedliche Betriebssysteme entwickeln und testen.

Oder ist das virtualisierte Handy gar die Lösung, um die sogenannte “Consumerisation” der Unternehmens-IT in den Griff zu bekommen? Viele CIOs beklagen inzwischen verschwimmende Grenzen zwischen privat und beruflich genutzter IT, gerade bei den mobilen Geräten. Mitarbeiter bevorzugen ein einziges Mobiltelefon für Büro und Zuhause oder wollen bei der Wahl und Ausstattung ihrer Arbeitsgeräte mitentscheiden. Auch dann, wenn das gewünschte Gerät nicht auf der üblichen Einkaufsliste des Unternehmens steht.

Moderne IT-Leiter können sich den technischen Vorlieben ihrer Mitarbeiter nicht verschließen. Ein attraktiver Arbeitsplatz ist eben auch mit der bevorzugten Hard- und Software ausgestattet. Je nach Tätigkeit und Arbeitsumfeld ist ein Tablet-PC schon mal besser geeignet als ein Laptop. Und ein modernes Smartphone ist gerade für junge Kollegen durchaus ein Anreiz.

Doch auch die Probleme liegen auf der Hand. Die IT-Sicherheit ist in Gefahr. Firmeninterna auf privat genutzten Rechnern, unbekannte Geräte im Firmennetz oder Kunden, die in der Freizeit anrufen. Consumerisation kann durchaus zum Albtraum für das Management werden.

Virtualisierung trennt Welten – oder verbindet sie

Virtualisierung kann helfen, die private und berufliche Lebenswelt ein Stück weit voneinander zu trennen und gleichzeitig eine Brücke zwischen ihnen spannen. Zwischen zwei virtuellen Betriebssystemen mit eigener IP- und MAC-Adresse kann schnell gewechselt werden, ob auf dem Laptop oder einem Smartpad. Selbst unterschiedliche Telefonnetze und Tarife könnten genutzt werden. Die private Oberfläche wird einfach ausgesperrt, von ihr hat der Anwender keinerlei Rechte im Unternehmensnetzwerk. Ein Administrator hält das beruflich genutzte Betriebssystem auf dem neuesten Stand, denn auch Fernmanagement ist möglich. So könnten beim Verlust eines Gerätes Daten noch gelöscht oder das Gadget gesperrt werden. Über die Cloud werden unternehmenskritische Daten oder Anwendungen außerdem zentral verwaltet. Der Anwender hat dann so gut wie keine betrieblichen Daten auf seinem Smartphone oder Smartpad. Sollte das Gerät verloren gehen oder gestohlen werden, sind zumindest Interna sicher.

Halten Sie das virtualisierte Handy für den nächsten großen Trend oder reine Spielerei? Handelt es sich um die nötige Schranke zur Consumerisation? Oder schlägt Virtualisierung die Brücke zwischen privater und beruflicher Nutzung eines Gerätes? Virtualisierung kann in meinen Augen Mobilität auf eine neue Ebene heben und zugleich helfen, Sicherheitsstandards zu wahren.

Silicon-Redaktion

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