Als die deutsche Regierung die Digitale Agenda im August vorstellte, wurde diese auf der einen Seite begrüßt, auf der anderen Seite aber von ihren Kritikern verrissen. Das Argument der Kritiker: Sie ginge nicht weit genug. Wie immer liegt die Wahrheit aus meiner Sicht in der Mitte.
Die deutsche Regierung war in der Lage, unterschiedliche politische Sichtweisen – vom Ruf der Netzneutralität der Piratenpartei bis zu den konservativen Parteien, die sich eher auf den Datenschutz fokussieren –mit einfließen zu lassen.
Gleichzeitig hat der Versuch, möglichst viele Perspektiven in der Digitalen Agenda abzubilden, diese verwässert – in der Politik eher die Normalität denn die Ausnahme. Nichtsdestotrotz baut die deutsche Version der Digitalen Agenda auf der der Europäischen Kommission auf, auch wenn sie etwas verspätet umgesetzt wird.
Selbst wenn die Meinungen über die Digitale Agenda auseinandergehen, ist eines doch klar: Sicherheit und Datenschutz stehen ganz oben auf der Agenda. Die Debatte um das kommende IT-Sicherheitsgesetz unterstreicht den Willen der Regierung, in diesem Bereich Fortschritte zu machen. Dazu gehören auch Sicherheitsangriffe und deren Meldung.
Ein wichtiger Aspekt in der Sicherheitsdiskussion sind digitale Identitäten. Sie sind eine deutlich sicherere Alternative zu den meisten Authentifizierungsmethoden, die momentan genutzt werden: Sie treffen auf eine einzige Person zu und basieren darüber hinaus auf Vertrauen. Nur wenn ein Attribut (zum Beispiel ein Name, Rolle als Mitarbeiter, Ort oder eine Mischung daraus) als korrekt bestätigt wird, lässt sich der digitalen Identität vertrauen.
Digitale Identitäten und ihr Management sind allerdings enorm wichtig für die Entwicklung der Internet-Wirtschaft. Die Verwaltung einer digitalen Identität hat viele Facetten – technische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle. Hierbei stellt sich die Frage, wie die Mechanismen, auf deren Basis Menschen sich vertrauen, in die digitale Welt “übersetzt” werden können. Denn in einer Zeit, in der Daten allgegenwärtig sind, kommt vertrauensvollen Identitäten eine Schlüsselrolle zu.
Da die Menge der über Konsumenten und Bürger im geschäftlichen wie behördlichen Umfeld verfügbaren Daten weiterhin ansteigen wird, müssen diese Informationen korrekt gesammelt werden. Eindeutige Richtlinien und Rahmenbedingungen für Konsumenten und Bürger informieren sie darüber, wie ihre Informationen genutzt werden. Transparenz ist enorm wichtig.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Sicherheitsrichtlinien von der IT-Abteilung verstanden und gesteuert werden können. Nur dann lassen sich die Informationen schnell speichern und auffinden – und zwar unter Berücksichtigung der Compliance-Richtlinien. Das IT-Team sollte eng mit den Vertriebs- und Marketing-Abteilungen zusammenarbeiten. Marketing und Vertrieb sind dafür verantwortlich, die aus den digitalen Identitäten gewonnenen Einsichten für eine gezieltere und personalisierte Kundenansprache zu nutzen.
Der Vorteil für Konsumenten bei einem klaren Fokus auf digitalen Identitäten: ein besserer Service, mehr Komfort und höhere Kosteneinsparungen. Unternehmen profitieren von neuen Einnahmequellen und einer besseren Wettbewerbsfähigkeit.
Ich freue mich darauf, die deutsche Regierung bei der Umsetzung der Digitalen Agenda zu unterstützen, bei der auch ein Schwerpunkt auf digitalen Identitäten liegt.
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