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ERP as a Service – eher wolkig als heiter

Ohne ein zuverlässiges und leistungsstarkes ERP-System ist es für Unternehmen heute kaum mehr möglich, im globalen Wettbewerb auf Dauer zu bestehen. Was die Bereitstellung der ERP-Lösung angeht haben Anwender dabei die Qual der Wahl: Sie können sich für den Kauf des Systems entscheiden, die Software mieten oder aber komplett in die Cloud auslagern.

Der Einsatz von ERP in Deutschland ist ähnlich heterogen wie die Unternehmenslandschaft selbst – geprägt durch mittelständische Anbieter, die in erheblichem Umfang erfolgreich in Nischen operieren. Das schlägt sich auch bei der Bereitstellung des ERP-Systems nieder. Soll heißen, Prozesse werden für jede Nische passend gemacht, mal mehr, mal weniger intelligent.

Der ERP as a Service (ERPaaS)-Markt ist aus meiner Sicht – nämlich der eines ERP-Herstellers – auch im Jahr 2014 kaum relevant. Erst Anfang des Jahres hatten die Analysten von Experton ihre Prognosen zu den Ausgaben von Cloud-ERP von ursprünglich 467 Millionen Euro auf 282,6 Millionen Euro nach unten korrigiert. Zwar boomen Cloud-Betriebsmodelle, aber nur dann, wenn die Server in Deutschland stehen. Darüber hinaus muss sich die Installation beliebig individualisieren lassen. Solange dies nicht gewährleistet ist, wird sich ERPaaS hierzulande nicht durchsetzen.

Die wichtigsten Charaktereigenschaften des deutschen Mittelstands sind Flexibilität und Wendigkeit. Entsprechend flexibel und wendig muss auch die im Einsatz befindliche ERP-Lösung gestaltet sein. Deutschland hat meiner Meinung nach den höchsten Reife- und Abdeckungsgrad bei Geschäftsprozessen mit ERP weltweit. Stand heute sind ERP as a Service-Systeme nicht in der Lage, prozessorientiert zu arbeiten. Doch genau diese Werkezeuge brauchen Unternehmen zur Bewältigung aktueller Herausforderungen: prozessorientierte Softwarelösungen, die sich ohne großen Aufwand an die individuellen Bedürfnisse anpassen lassen.

Redaktion

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