SAP erfährt derzeit die tiefstgreifende Transformation seit den frühen 1990ern. Selbst mitten in diesem Prozess steht das Unternehmen kommerziell und finanziell gut da: Mit 23 Milliarden Dollar Umsatz und seiner Rolle als zentrale Business-Applikation für zehntausende Unternehmen gehört SAP zu den vier größten Anbietern von Enterprise-Software weltweit. Der Wettbewerb bleibt jedoch hart und Mitbewerber bewegen sich schnell.
SAP will in diesem Wettbewerb mit der langfristigen „Intelligent Enterprise“ Vision erfolgreich bleiben und kombiniert für die schrittweise Umsetzung dieses Programms hauseigene Innovationen (wie In-Memory Computing, SAP S/4 HANA und eine Vielzahl von Initiativen unter dem Begriff SAP Leonardo) mit Antworten auf Entwicklungen am Markt (wie zum Beispiel Cloud). Obwohl die Umsetzung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, hat SAP massiv in die interne Entwicklung investiert und über mehrere Jahre etwa 28 Milliarden US-Dollar für Akquisitionen ausgegeben.
Konkrete Auswirkungen sind bereits in wichtigen Bereichen zu spüren: Cloud-Anwendungen und -Plattformen, Business-Netzwerke, Machine-Learning, Internet der Dinge (IoT) und In-Memory-Computing. Die Investitionen in Plattform-Technologie – wie die SAP HANA Data Management Suite, SAP Cloud Platform und SAP Leonardo – sollen die Grundlage für die weitere Diversifizierung des SAP-Anwendungsportfolios legen. Anwenderorganisationen haben jedoch den Eindruck, dass diese Initiativen zu stark nur auf SAP-Anwendungen ausgelegt sind.
Auf der Sapphire, der SAP Anwenderkonferenz in Orlando Anfang Juni, stand neben der Intelligent Enterprise-Vision und der SAP HANA Data Management Suite vor allem das Thema CRM im Vordergrund. Begleitet von der Aussage, dass CRM bisher zu sehr an den Vertrieb und zu wenig an den Kunden gerichtet war, wurde angekündigt, diverse bestehende Angebote wie SAP Marketing Cloud, SAP Commerce Cloud, SAP Service Cloud mit Akquisen wie Gigya und CallidusCloud zu einer neuen C/4Hana-Suite zu vereinen.
Zwischen den Zeilen war zu hören, dass auch dieses Angebot noch einige Zeit bis zur vollständigen Verfügbarkeit benötigen wird. Allein die Integration und das Zusammenspiel dieser auf unterschiedlichen Plattformen gebauten Lösungen wird keine einfache Aufgabe. Und dann beginnt, wie im Falle von SAP S/4Hana, die noch längere Reise für Kunden und Anwender, ihre Landschaft auf diese neuen Angebote umzustellen. Kann die vor allem im englischen Sprachraum sofort bemerkte Ähnlichkeit zum Plastiksprengstoff C-4 dabei helfen, explosives Wachstum zu garantieren?
Wesentlich kurzfristigere Resultate sind dagegen von diversen angekündigten Partnerschaften zwischen SAP und Anbietern wie Accenture, Capgemini und Deloitte zum Aufbau und zur beschleunigten Einführung von Branchenlösungen für Öl und Gas, Automobil und Prozessfertigung, basierend auf SAP S/4Hana Cloud, zu erwarten.
Wie schnell Unternehmen in diesen Branchen auf Cloud-basierte Lösungen umstellen werden, wird zu beobachten sein.
Nicht zuletzt wurde direkt auf der Sapphire die Übernahme des Schweizer Spezialisten für intelligente „crowd“-basierte Ansätze coresystems für Wartungs- und Reparaturaufgaben bekanntgegeben. Gartner hatte diesen Anbieter schon im Jahre 2010 als sogenannten Cool Vendor identifiziert und seither eng begleitet und in diversen Magic Quadrants bewertet.
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