Rechenzentrumsbetreiber stehen vor großen Herausforderungen: Auf der einen Seite verlangen Kunden immer höhere Leistungsdichten in Rechenzentren, andererseits wird Ausfallsicherheit zunehmend relevanter. Eine aktuelle Studie zeigt, was Downtime tatsächlich kostet: Auf das Jahr gerechnet stehen die Rechner der befragten Unternehmen durchschnittlich 7,5 Stunden still. Dies entspricht einer Verfügbarkeit von weniger als 99,9 Prozent. Deutsche Unternehmen sollen demnach in den letzten fünf Jahren Verluste von bis zu 53 Millionen Euro verbucht haben. Auf das einzelne Unternehmen bezogen treibt dieser Betrag die wenigsten Firmen in den Ruin – wer allerdings persönlich schon mit einem Serverausfall zu tun hatte, kennt die Folgen. Denn es ist oft nicht der wirtschaftliche Schaden, der die Unternehmen besonders hart trifft, sondern die Schädigung der Reputation durch die mangelnde Qualität der Infrastruktur.
Umfangreiche Serverausfälle treffen meist da, wo es richtig weh tut: Beim aufwendig aufgebauten Image und beim Kundenerlebnis. Einen umfangreichen Serverausfall gibt es zwar selten, falls doch, wird es aber umso schneller unangenehm. Diese Erfahrung musste vor kurzem der Carsharing Anbieter Drive Now machen. Über mehrere Stunden konnten Benutzer über die App nicht auf Fahrzeuge zugreifen und machten Ihrem Ärger umgehend in den sozialen Medien Luft. Noch kritischer wird es, wenn im öffentlichen Verkehr IT-Systemausfälle auftreten, wie vor kurzem am Flughafen Wien. Hier konnten nach einem Serverausfall Flugdaten nicht übermittelt werden. Über 500 Passagiere mussten am Flughafen auf Feldbetten übernachten. Fallen Systeme in Krankenhäusern oder Versorgungsunternehmen aus, besteht unter Umständen sogar eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit und öffentliche Sicherheit.
Die aktuellen Beispiele zeigen, dass ITK-Anwender auf mehreren Ebenen ansetzen müssen, um passende Lösungen für eine permanente Hochverfügbarkeit zu finden. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich gegen einen kompletten On-Premise-Betrieb ihrer Informationstechnologie. Sie decken den Bedarf an Rechenzentrums-Kapazitäten mit Hilfe eines Colocation-Partners ab. Denn so behalten sie die Kontrolle über ihre ITK-Infrastruktur und profitieren gleichzeitig von den Vorteilen hochmoderner Technologie, mit der die Rechenzentren von spezialisierten Drittanbietern ausgestattet sind. Des Weiteren sind die Dienstleistungen skalierbar und können am tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Der Trend zeigt, in den nächsten fünf Jahren wird sich die Zahl der Unternehmen verdoppeln, die eine Unterbringung ihrer IT-Infrastruktur in Colocation-Rechenzentren vorziehen. Dies bestätigt eine aktuelle Studie zu Infrastrukturtrends 2016 in Deutschland.
Colocation hilft, Downtimes zu vermeiden
Die drei häufigsten Ursachen für Downtimes sind auf Stromausfälle, Hardware-Ausfälle und Netzwerkprobleme zurückzuführen. Hier bieten sich durch Colocation folgende Vorteile:
Stromausfälle: Stromausfälle sind die häufigste Ursache für Serverausfälle. Colocation-Anbieter garantieren eine sehr hohe Stromverfügbarkeit mit Generator-Backup und redundanten USV-Systemen, um eine maximale Verfügbarkeit sicherzustellen. Renommierte Anbieter sichern ihren Kunden SLAs bis zu 99,999 Prozent!
Hardware-Ausfälle: In professionellen Colocation-Rechenzentren sorgen hochqualifizierte, erfahrene Service-Experten mit Rund-um-die-Uhr-Support (24/7) für schnellste Reaktionszeiten. Zusätzlich verfügen die Rechenzentren über alle wichtigen Zertifizierungen und sind somit immer auf dem technisch neuesten Stand. Dies kann in eigenen Rechenzentren oft nicht im gleichen Maße dargestellt werden. Wichtig sind auch die klimatischen Umgebungen. Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden im Idealbereich gehalten. Dies ist wichtig für einen störungsfreien Betrieb und eine lange Lebensdauer der Hardware. Redundante Monitoring-Systeme überwachen permanent die Raumluft.
Netzwerkprobleme: Ausfälle in den Verbindungen mit anderen Netzwerken sind die dritthäufigste Ursache für Downtimes. Auch hier können Colocation-Dienstleister punkten. In den wesentlichen Colocation-Rechenzentren sind die wichtigen Netzwerk- und Public Cloud-Anbieter oft schon mit ihrer Infrastruktur präsent. Andere Kunden profitieren von der physischen Nähe zu den Cloud und Netzwerk-Providern ihrer Wahl und die Datenverbindungen sind entsprechend preiswerter und leistungsstärker. Die Verbindungen können problemlos redundant – über getrennte Wege – realisiert werden. Dies erhöht die Ausfallsicherheit. Besonders schnell und sicher wird die Anbindung an die Public Cloud mit einem sogenannten Cloud Connect: Diese direkte (physische) Verbindung umgeht das öffentliche Internet und liefert Latenzzeiten von unter 2 Millisekunden in öffentliche Clouds. Sie ist aufgrund der niedrigen Latenz Voraussetzung für den Aufbau von Hybrid Cloud-Szenarien.
Bei der Wahl der zuverlässigsten IT-Infrastruktur überzeugt das Colocation-Modell: Durch die Rund-um-die-Uhr-Betreuung von erfahrenen und qualifizierten Technikern bietet es Leistungsfähigkeit auf Basis aktueller Industriestandards. Mit zahlreichen Möglichkeiten der Energieversorgung samt vollständigem Backup gewährleisten Colocation-Rechenzentren höchste Ausfallsicherheit. Wo selbst eine garantierte Verfügbarkeit von 99,99 Prozent noch eine Stunde Downtime pro Jahr bedeutet, setzen einzelne Colocation-Anbieter hier ein großes Ausrufezeichen von 99,999 Prozent garantierter Ausfallsicherheit, denn die Anlagen lassen sich im laufenden Betrieb warten. Und diese Qualität der Hochverfügbarkeit ist auch dringend notwendig. Denn eins müssen wir uns vor Augen halten: Sie können die Bedürfnisse Ihrer Kunden noch so gut verstehen, wenn die IT nicht mitspielt, stehen die Geschäftsprozesse still. Das kann sich im Zeitalter der Digitalisierung heute kein Unternehmen mehr leisten!
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