- Die Zeit von Kadavergehorsam und striktem Befehl und Gehorsam ist vorbei. Hrubeschs Jungs wurden von eben diesem zu selbständigen Denken und Mitdenken ermuntert. Diese WM hat auch Hrubesch gewonnen. Und wir lernen auch fürs Business, dass Mitdenken erwünscht, willkommen un unausweichlich ist, wie immer wir die Generation Hrubesch nun im Geschäftsleben nennen.
- Klar. Der Chef gibt die Linie vor, nach dem das Team spielt. Aber es ist nicht mehr der unantastbare Chef à la Sepp Herberger. Heute ist der Chef vor allem auch ein Coach, der seine Spieler und Mitarbeiter stärker macht. Das erfordert neben Führungsqualitäten auch andere Fähigkeiten.
- Ein tiefenentspannter Chef, der Druck vom Team fern hält, tut sich und dem Team gut, um erfolgreich zu sein.
- Gemanagt wird heute erfolgreich im Team, das sich austauscht und offen diskutiert. Klar, die letzte Entscheidung hat der Löw, aber Flick, Köpke und Bierhoff (und Siegenthaler …) sprechen mit und geben Input. Management im und durch das Team mit einem starken CEO, aber auch anderen exzellenten Executives vom Chief Operation Officer Bierhoff bis zum Chief Medical Officer Müller-Wohlfarth …
- Das Management- und Logistikteam hält Bürokratie und unnötige Pr(oz)esse von den Spielern fern. Die können voll ihren Fokus darauf haben, zu trainieren und vor allem erfolgreich zu spielen, müssen sich nur in geringstem Maße (hier und da eine Pressekonferenz) mit Adminstration auseinander setzen.
- Auch wenn ich wieder Schläge bekommen werde: Social Media Training ist nützlich. So kann man #Gaucho-Peinlichkeiten (die man bitte nicht zu ernst nehmen sollte) vermeiden. Und bitte nicht alles auf Übermüdung, Restalkohol, Humor und sonst was schieben. Übrigens könnte das auch Herr Maradonna gebrauchen, der immer noch von deutschen Panzern schwadroniert. Aber die Hand Gottes ist wohl eh jenseits von Gut und Böse.
- Social is everywhere. Vor Jahren haben wir diese Aussage getroffen. Die WM 2014 ist der endgültige Beweis und man darf auch durchaus fragen, ob jedes Selfie unbedingt sein muss. Aber klar ist: Zu stoppen ist es nicht. Deshalb (siehe 2.) a bisserl Social Media Training schadet in Fussball und Business nicht.
- Nicht alle dürfen stromlinienförmig sein. Typen kommen an. Das zeigt ein Thomas Müller. Das zeigt auch ein Big F…. German wie Per Mertesacker: „Wat wollnse von mir? Ich verstehe die ganze Fragerei nicht.“ Und solche Wild Ducks braucht man auch im Business. Selbst einen Großkreutz? Oh Gott, was schreibe ich.
- Ein Team mit vielen starken Spielern ist immer stärker wie ein Team mit einem Star: Neuer, Müller, Hummels, Schweinsteiger, Schürrle, Lahm, Klose, Boateng … und ich zwinge mich Götze hinzuzufügen machen den Unterschied zu EINEM Messi, EINEM Ronaldo …
- Lagerkoller und zu viel Druck tut in der Regel nicht gut, ist eher kontraproduktiv. Ein Wohlfühlquartier, stimmige WGs (wo man sich auch mal reiben darf) und das Feiern von Erfolgen tut gut, hilft erfolgreich zu sein. Und auch die Familie der Teammitglieder einzubeziehen, kann durchaus sehr sinnvoll sein.
So weit, so gut. Das sind die ersten 10 Binsenweisheiten, die mir eingefallen sind. Und was sind Ihre Business-Weisheiten, die Sie aus der WM 2014 so ganz ernsthaft zieht? Bin höggscht gespannt (wie ein Flitzebogen).