Auch im Bereich Business Intelligence nutzen immer mehr Unternehmen Cloud-Services. Die Marketing-Versprechen scheinen vielversprechend: Im Vergleich zu On Premise sei die Cloud günstiger, Cloud-BI flexibler und Self-Service sowieso nur in der Cloud möglich. Außerdem würden die Nutzer immer und überall darauf zugreifen können. Doch warum halten viele Unternehmen noch immer an On Premise fest? Das Motto sollte eher sein: kombinieren und das beste aus beiden Welten rausholen!
Es ist wichtig zu beachten, dass Cloud nicht gleich Cloud ist – es gibt sie private, public oder hybrid. Im Bereich Services kann sie als IaaS, PaaS oder SaaS genutzt werden. Hinter der Cloud und damit auch Cloud-BI verbergen sich vielfältige Modelle, die unterschiedliche Kombination ermöglichen. In diesem Artikel wird vor allem Cloud-BI als SaaS vs. BI als On-Premise-Lösung genauer betrachtet.
Die zwei größten Barrieren für einen Umzug in die Cloud sind Datensicherheit und Compliance. Eine On-Premise-Lösung gewährt Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten. Allerdings legen Cloud-Betreiber mittlerweile großen Wert auf streng geregelte und zertifizierte Security-Standards. Im Bereich Compliance müssen sich Unternehmen, die als Lieferanten tätig sind oder mit Partnern zusammenarbeiten, an strenge Datenschutzregularien halten. Sie müssen beispielsweise immer nachweisen können, wo sich Daten befinden. Bei einer On-Premise-Anwendung oder in der Private Cloud geht das leicht, in der Public Cloud hingegen müssten sie den Verbleib von sensiblen Daten kontinuierlich dokumentieren.
Natürlich haben Cloud-Services Vorteile: Skalierbarkeit, ortsunabhängigen Zugriff oder eine schnelle Bereitstellung. Gerade im Bereich BI haben On-Premise-Lösungen trotzdem noch einiges zu bieten. Anwendungen im lokalen Betrieb lassen sich beispielsweise besser an individuelle Kundenbedürfnisse anpassen als ein Cloud-Service, der meist nur über Standard-Funktionalitäten verfügt. Hinzu kommt, dass On Premise unabhängig von der Bandbreite ist. Der Einsatz von Cloud oder On Premise ist auch davon abhängig, ob monatliche Gebühren oder einmalige Implementierungskosten bevorzugt werden. Auch sollte beachtet werden, dass die Total Cost of Ownership (TCO) der Cloud sogar höher sein kann.
Ist nun Cloud oder On Premise besser? Das lässt sich nicht so leicht beantworten. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Branche, der Art des Unternehmens, dem individuellen Sicherheitsbedürfnis sowie den Daten. Es sollte aber eigentlich nicht um Entweder-oder gehen, sondern vielmehr darum, die Vorteile aus beiden Welten miteinander zu verbinden – mit einer hybriden Lösung. So können Unternehmen stationäre IT- und Cloud-Services kombinieren und dadurch ihren individuellen Mix aus Sicherheit und Flexibilität zusammenstellen. Unternehmenskritische Daten, etwa aus der Buchhaltung, können sowohl im eigenen Rechenzentrum als auch in einer Private-Cloud-Umgebung bleiben. Für Marketing- und Vertriebsdaten, die ohnehin schon in der Cloud entstehen, lässt sich besser die Public Cloud nutzen. Entwicklungs- und Testsysteme kommen idealerweise aus der Cloud, da sie sich ohne Hard- und Software-Voraussetzungen realisieren und für unterschiedliche Systeme testen lassen.
Wie hoch der Anteil an Cloud-BI-Services letztendlich ist, ist auch eine Frage der Voraussetzungen: Um Cloud-Dienste optimal nutzen zu können, müssen erst die Hausaufgaben in den Bereichen Data Governance, Distribution sowie Datenmanagement und -modellierung erledigt sein. Diese technischen und organisatorisch-konzeptionellen Aspekte sind der viel aufwändigere Teil einer BI-Initiative. Erst wer eine solide Basis für die Auswertung geschaffen hat, etwa die Sicherung der Konsistenz und Qualität der Daten über den gesamten Prozess hinweg, kann moderne Analysetools und -methoden sinnvoll anwenden.
Das passende Hybrid-Modell ist aber nicht von heute auf morgen gefunden: Unternehmen sollten sich mit dem Thema differenziert auseinandersetzen und mit einer Cloud-Testinstanz starten. So lassen sich einerseits neue Features testen, andererseits wird der laufende Betrieb nicht gestört. So können Firmen identifizieren, ob der gewählte Mix den Ansprüchen gerecht wird. Wer Business Intelligence erfolgreich einsetzen möchte, muss sich ein ganz persönliches Paket schnüren – aus On-Premise- und Cloud-Services.
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