Heute Morgen bei der Durchsicht meiner E-Mails traf mich wieder einmal das tägliche Elend: Die permanente Missachtung meiner Interessen durch mangelnde Sorgfalt und die geringe Wertschätzung meiner Zeit als potentieller Informationsempfänger und -weiterverarbeiter.
Der Großteil meiner E-Mails kommt – Dank aktiv gepflegtem Spamfilter – schon lange nicht mehr bei mir an. Die E-Mails, die in meiner Inbox ankommen, setzen sich zusammen aus privaten, an mich gerichtete persönliche Nachrichten und um E-Mails, die an mich indirekt gerichtet sind und die mich vor allem über irgendetwas informieren sollen. Solange diese Nachrichten einen Mehrwert enthalten, bleiben sie in der Inbox und landen nicht im Spamfilter, wenn nicht, dann …
Anhand einer nicht repräsentativen Auswahl, am heutigen Tag in meiner Inbox gelandeten E-Mails möchte ich ein paar Kriterien aufzeigen, wie man es bei mir auf den Spamfilter schafft: Durch mangelnde Sorgfalt und geringer Wertschätzung.
Die E-Mail ist in der “Ich-Form” geschrieben. Nicht schlimm, ich find das sogar sehr viel persönlicher und ansprechender. Wenn ich denn erfahren würde, wer diese/r „Ich“ ist. Aber leider befindet sich kein einziger Name in der E-Mail, weder der Mail-Absender noch ein freundlicher Gruß am Ende hilft mir weiter. Ich empfinde das als #unhöflich.
Wenn schon auf etwas verlinkt wird, dann testet doch bitte einfach mal, ob der Link auch funktioniert. Ein Fehler, der in den neunziger Jahren des vorvergangenen Jahrzehnts schon sehr populär war. #unnötig
Wenn ihr eure Informationen in einer Plattform bereitstellt, die später einmal von den Empfängern eurer E-Mail verkauft werden soll, dann sorgt dafür, dass sie fehlerfrei funktioniert. OK, das kann man als Folgefehler vom vorherigen Spiegelstrich mit einem halben Punktabzug durchgehen lassen. Aber trotzdem unnötig wie ein Kropf. Da soll die Plattform präsentiert werden und dann so was. #peinlich
Hat man dann endlich die Präsentation auf der Plattform gefunden, erwartet einen ein lieblos zusammenkopiertes Irgendetwas ohne roten Faden, zugemüllt mit Spiegelstrichen, kein einheitliches Layout und vollgestopft mit belang- bis hin zu völlig nutzlosen Informationen.
Diese Präsentationen sind genauso zusammengestückelt und unfertig wie die Software, die darin angepriesen wird. Aus dem großen Bauchladen einfach alles Mögliche zusammengeklaubt und dann hingeworfen. #unmöglich
– Korrekturlesen wird überbewertet:
Fehler passieren – eigentlich kein großes Drama. Aber manchmal, gerade wenn es sich um ein neu gestartetes Produkt handelt, würde man sich etwas mehr Sorgfalt wünschen. #husch-husch-Fehler
Um den Fehler noch schön zu reden, könnte man mutmaßen, dass der Autor vielleicht was ganz anderes wollte:
Wie bereits geschrieben – Fehler passieren. Aber diese Anhäufung innerhalb von zwei E-Mails eines Herstellers sind einfach zu viel. Wer glaubt, das ist ein Problem dieses speziellen Herstellers (den ich hier nicht nenne, der sich aber hoffentlich wiedererkennt!!!), mag Recht haben, der Sache an sich aber nicht gerecht werden – das schaffen andere auch. Im Zeitalter von “schnell-schnell” scheint man sich daran gewöhnt zu haben, dass Informationen zwischen zwei Meetings einfach rausgehauen werden. Leider landen jeden Tag massiv fehlerhafte Mails in meiner Inbox. Eigentlich ein Fall für den Spamfilter, wenn ich nicht doch ab und an auf diese Informationen angewiesen wäre.
Was ich nicht verstehe ist, es doch um Geld, um viel Geld. Der Kunde möchte sein Geld investieren, um dadurch mehr Geld zu verdienen. Der Partner möchte Geld verdienen, indem er seine Kunden unterstützt. Und der Hersteller möchte Geld mit dem Verkauf seiner Produkte verdienen. Alle wollen ihr Geld verdienen. Aber dann muss man auch investieren: In Sorgfalt und Wertschätzung.
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Sehr geehrter Herr Haydecker,
Sie sprechen mir aus der Seele! Doch Ihre Kritik dürfte sich nicht allein auf Emails beschränken: Inhalte von Webseiten (die i.d.R. erhebliche langlebiger sind als Emails), Artikel in Online- und auch Printmedien und nicht zuletzt auch Kommentare über dieses Thema sind weit davon entfernt fehlerfrei zu sein.
Bei Ihrem Artikel gehe ich davon aus, dass Sie einen kleinen Lesertest eingebaut haben: "...es doch um Geld...". :-)
Wir saßen im Team wegen dem Fehler mehrfach zusammen, damit er so wirkt als wäre er wie zufällig da reingerutscht.
;-)