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Was Innovation behindert

Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller. Der Innovationsdruck ist aufgrund der Globalisierung in den letzten Jahren enorm gestiegen. Da IT eine zunehmend größere Rolle in diesem Prozess spielt, richten sich die Blicke immer häufiger auf den CIO. Der wendet aber den größten Teil seines Budgets dafür auf, den “Laden am Laufen zu halten”. Laut Forbes werden 80 Prozent des IT-Budgets hierauf verwendet, dementsprechend bleibt für Innovation kaum noch Spielraum. Aber ist es immer der CIO allein, der für Innovation verantwortlich ist?

Vor kurzem haben wir 60 Führungskräfte der oberen Management-Ebene aus Unternehmen und Start-ups in Großbritannien, den USA und Deutschland befragt, welche Faktoren bei ihnen Innovationen fördern oder verhindern. Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent ist der Überzeugung, dass in den nächsten drei Jahren technologischer Wandel ausschlaggebend für Innovationsprozesse in Unternehmen sein wird. Der CIO spielt also eine entscheidende Rolle und bekommt gleichzeitig die Ungeduld seiner Kollegen zu spüren, denn mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten geht dieser Wandel nicht schnell genug.

Es scheitert nicht nur an Zeit und Geld

Gleichzeitig gaben vier von fünf Teilnehmern an, schlichtweg nicht über die Ressourcen zu verfügen, um neue Technologien zu implementieren. 70 Prozent bedauerten, dass der tägliche Betrieb ihnen keine Zeit für neue Aufgaben lasse. Darüber hinaus fehle es an einer Vision (18 Prozent), an IT-Kapazität (15 Prozent), der Unterstützung der Unternehmensführung (12 Prozent) und einer auf Wandel ausgerichteten Unternehmenskultur (10 Prozent). Außerdem schreckt die Angst vor Pannen und Ausfällen ein Drittel (32 Prozent) der Verantwortlichen vor der Modernisierung ihrer IT-Infrastrukturen ab.

Viele Umfrageteilnehmer nannten auch ein Klima, in dem Ideen schon im Keim erstickt werden, als große Hürde für Neuerungen. Die Furcht, persönlich für Fehler haftbar gemacht zu werden, ist weit verbreitet. Interessanterweise kamen diese Stimmen vor allem aus großen Konzernen, von denen viele die Innovationskraft von Start-ups bewundern.

Das Umfeld muss stimmen

Der CIO allein wird es also nicht richten können. Aller Anstrengung zum Trotz muss auch das Umfeld stimmen, um auf der Basis von technologischen Neuerungen Innovation zu fördern. Auf der Grundlage unserer Untersuchung haben wir, einige Faktoren identifiziert, die als Motor für Innovation dienen können:

Produkt – die Konzentration auf die Entwicklung eines wirklich innovativen Produktes ist offenbar von enormer Bedeutung für die Innovationskraft des gesamten Unternehmens. Diesbezüglich ambitionierte Unternehmen sind viel eher bereit, neuen Ideen die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen – trotz des Risikos zu scheitern.

Flexibilität – Start-ups scheinen hier die Nase vorn zu haben: Sie reagieren schnell auf Wandel, sind bereit und in der Lage auch kurzfristig ihren Kurs zu wechseln und haben ein offenes Ohr für das Feedback ihrer Kunden, um Produkte beständig an deren Bedürfnisse anzupassen.

Prozesse – Innovation benötigt Zeit und die sollte auch fest eingeplant werden. Ein berühmtes Beispiel für das Schaffen von Kapazitäten ist die „20 Prozent“-Regelung von Google, die es Mitarbeitern erlaubt, ein Fünftel ihrer Arbeitszeit einem Projekt ihrer Wahl zu widmen. Diese Kultur hat einige der erfolgreichsten Produkte des Suchmaschinen-Riesen den Weg geebnet wie z.B. Gmail, Adsense und Google Maps. Darüber hinaus sollten Prozesse für die Bewertung und verschiedenen Umsetzungsphasen von Innovationen eingeführt werden, die allen Beteiligten Transparenz bieten und die Motivation erhalten.

Unternehmenskultur – Mitarbeiter sind dann am innovativsten, wenn sie in einem kreativen Umfeld arbeiten, das Querdenken ermutigt; und zwar ausgehend von der Unternehmensführung. Allerdings ist nicht jeder Mitarbeiter kreativ oder hat Spaß daran, Neues zu entwickeln. Deshalb gilt die Regel: Innovation nicht diktieren, sondern Weiterdenken fördern.

Redaktion

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