Immer wieder beklagt man sich in Gesprächen mit mir, meist, wenn ich Freundes- oder Bekanntenkreis wieder einen Rechner einrichten, ein Zubehör reparieren oder eine Software aufspielen soll über die ach so schwierige Technik.
Und die da klagen haben recht. Noch haben sie recht, denn für mich ein weiterer Megatrend der nahen Zukunft ist das Prinzip Vereinfachung.
Initiiert durch die neuen Technologien von Tablet und Smartphone beginnt insbesondere die technologiegetriebene Industrie sich endlich Gedanken zu machen, wie man den Umgang mit Hardware vereinfachen kann. Und das auch deshalb, weil die Entwicklung vom großen Desktoprechner über Notebooks jetzt in Richtung “wearable devices” geht. Smartwatches, Google Glass. Alles Technologien, die nach sehr einfachen natürlichen Eingabemöglichkeiten verlangen. Wenn ich nur noch Fingergesten oder gar die Sprache verwenden kann, muss das Interface klar und einfach sein. Und gerade bei Technologien, die einen gewissen “verspielten” Aspekt haben, bei denen sich der eine oder andere sicher fragen wird “brauche ich das?” ist es dringend angeraten, den Umgang so angenehm und unaufdringlich wie möglich zu machen, will ich die für den Erfolg nötige Marktakzeptanz erreichen.
Das bedingt aber auch, dass wir immer mehr erleben werden, dass Technologie unaufdringlich im Alltag verschwindet. Ich trage ein Fitnessarmband, das eigentlich auch als “Schmuck” durchgehen könnte. Ich nutze eine Smartwatch, die mit der passenden Uhrenapp wie eine ganz normale Armbanduhr aussieht. Und wir werden eine noch viel weiter gehende Integration erleben.
Google Glass ist der erste Schritt, die nächsten Generationen werden früher oder später so unauffällig ausehen, dass sie nicht mehr von einer normalen Brille zu unterscheiden sind.
Damit werden die Technologien, denen wir Jahrzehnte lang, manchmal zu Recht vorgeworfen haben, sie würden uns das Leben nur schwerer und komplizierter machen endlich dem Anspruch gerecht, das Leben zu erleichtern.
Aber nur, wenn wir sie als das akzeptieren, was sie sind, Enablertechnologien, deren Anwendung, deren Verankerung in der Gesellschaft wir in der Hand haben. Wir müssen uns neben der neuen Technologie stets um die moralischen und gesellschaftlichen Implikationen kümmern. Und das bevor der Staat mit oft viel zu harter Hand und meist unwissend ob der Möglichkeiten reglementarisch eingreift.
Auch deshalb habe ich die Wolfsburger Erklärung des 2b AHEAD ThinkTanks mitunterzeichnet , weil ich denke, wir sollten den Entwicklungen nicht passiv und ablehnend hinterherlaufen sondern aktiv, ja proaktiv und wenn möglich positiv mit den neuen Technologien und deren gesellschaftlichen Implikationen umgehen. Technik kann das Leben schwer, oder einfach machen. Es liegt an uns, was wir wollen.
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"Keep it simple!", kann ich da nur sagen. Sich selbst bei der Entwicklung eines neuen Produkts immer wieder kritisch fragen, was ein wirkliches Must-have und was nur ein Nice-to-have ist. Die Käufer der Produkte werden es Ihnen danken!