Es mag sich offensichtlich anhören, aber Daten sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Nicht umsonst hacken sich Cyber-Kriminelle in Firmennetzwerke und zapfen geistiges Eigentum und Kundendaten ab.
Den Zugriff auf die benötigten Informationen zu erhalten und sie als Grundlage für eine weitere Entscheidungsfindung zu verwenden, kann über den Erfolg (oder Misserfolg) von Organisationen entscheiden. In der digitalen Welt gibt es aber noch eine andere Wahrheit: Die Datenmenge wächst kontinuierlich und rasant. Sie muss nicht nur gespeichert und archiviert, sondern vor allem auch strukturiert, verwaltet und analysiert werden. Um dies möglichst stringent über das gesamte Unternehmen hinweg zu realisieren, gibt es eigentlich einen neuen Grundsatz: Nicht die Daten selbst, sondern Metadaten sind das wertvollste Kapital von Organisationen. In einer Welt, in der Unternehmen ihre Informationen und Anwendungen immer häufiger in einer Multicloud-Architektur speichern und katalogisieren, gewinnen Metadaten weiter an Bedeutung.
Das Versprechen der Cloud war: Sie erleichtert IT-Teams und Unternehmen die Arbeit. In der Realität ist allerdings häufig das Gegenteil der Fall: Multicloud-Architekturen sind komplex und nicht besonders einfach in die bestehende Infrastruktur zu integrieren. Sie stellen Unternehmen also vor neue Herausforderungen bzw. Herausforderungen, die sie bereits überwunden geglaubt hatten, zum Beispiel Informationssilos. Anfangs versprachen Cloud-Architekturen, das Leben von Mitarbeitern und Unternehmen zu vereinfachen. In der Realität führen Multi-Cloud-Architekturen zu neuen Herausforderungen hinsichtlich Komplexität und Integration. Grundsätzlich besteht sogar die Möglichkeit, dass Unternehmen die gleichen Probleme haben, die sie in der pre-Cloud-Welt hatten. Dazu gehören Applikationen und Datensilos, die nicht miteinander integriert sind. Um dies zu vermeiden, müssen die Daten besser verstanden werden und Organisationen müssen ihnen vertrauen können.
Doch dies ist nicht einfach. In Gesprächen mit Kunden fällt immer wieder auf, dass Unternehmen Systeme mit mehreren, widersprüchlichen Definitionen von scheinbar einfachen Begriffen wie „Umsatz“ oder „Kunde“ haben. Interessanterweise lautet die Herausforderung nicht zwingend „Wie kann ich festlegen, dass jedes System (und jede Abteilung) einen Kunden auf die exakt gleiche Weise definiert?“ Die Herausforderung lautet vielmehr: „Wie kann ich immer wissen, welcher Datensatz die Kunden so definiert, wie es für eine bestimmte Verwendung angemessen ist?“ (Möchte ich zum Beispiel eine Liste einzelner Käufer oder nur eine Liste der Unternehmen, an die wir unsere Produkte verkaufen?)
Daten treiben Cloud-Implementierungen voran
Glücklicherweise haben sich die verfügbaren Tools und Technologien weiterentwickelt, die Antworten auf diese Frage geben können. Dies erleichtert den Erfolg einer Multicloud-Hybrid-Architektur deutlich. Organisationen müssen sich nicht mehr auf Tabellenkalkulationen oder SharePoint verlassen, um Kunden- oder Produktlisten zu verwalten. Genau hier spielen Metadaten ihren Mehrwert aus.
Metadaten haben eine Vielzahl unterschiedlicher Verwendungszwecke. Einer der wichtigsten: Sie geben Datensätzen einen Kontext. Sie zeigen ebenfalls an, wie aktuell die Daten sind und in welchen Systemen sie generiert wurden. Das Repository für alle Metadaten ist der Datenkatalog. Unternehmen sollten ihn als zentrales Element ihrer Datenstrategie ansehen. Der Katalog dokumentiert auch verbindlich alle Verantwortlichkeiten und Prozesse.
Im Umgang mit einer Multicloud-Architektur gibt es zwei wesentliche Herausforderungen. Besteht bereits ein gut verwaltetes Ökosystem, müssen Unternehmen sicherstellen, dass jede neue Instanz korrekt zum existierenden Datensatz hinzugefügt wird. Baut eine Organisation allerdings gerade erst eine kohärente Architektur-Governance auf, muss sie eine entsprechende Planung entwerfen, die allen Daten gerecht wird. Es gibt aber eine Reihe weiterer Herausforderungen bei der Implementierung einer Multicloud-Architektur. Unter anderem müssen IT und Business lernen, enger zusammenzuarbeiten. Ansonsten stehen Organisationen vor dem gleichen Dilemma wie vor Beginn der digitalen Transformation: Informationen sind in Silos abgelegt, werden selten gepflegt und veralten. Außerdem werden die gleichen Prozesse immer wieder neu entwickelt und eingeführt – und Teams arbeiten gegen- anstatt miteinander. In einem einzigen Datenkatalog zentralisierte Metadaten liefern Kontext und Governance-Einblicke. Sie sind letztlich der Schlüssel, mit dem Unternehmen die Tür zu ihrer chaotischen Daten-Vergangenheit schließen können. Dank Metadaten sind Organisationen künftig in der Lage, einen signifikanten Mehrwert aus ihren Daten zu ziehen – und somit erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen.