In Kombination mit Software für Unified Communication und Instant Messaging sehe ich die “Präsenz” des jeweiligen Kollegen. Was heißt das? Mir wird angezeigt, ob er für einen Chat verfügbar ist, ob er in einem Meeting weilt oder nicht gestört werden kann. Direkt aus dem Profil kann ich ihn anchatten oder auch mit integrierter Telefonie vom Computer aus anrufen. Umgekehrt kann ich über Unified Telephony steuern, wie und wo ich erreicht werden will. Wenn ich im Büro bin, kommt der Anruf auf meiner Büronummer an. Unterwegs wird mein Telefon angewählt, zu Hause meine Home-Office-Nummer.
Deutlich gesteigert werde kann der Wert noch, wenn das Profil mit den genannten Informationen nicht nur auf der Intranet-Seite ‘Mitarbeiterverzeichnis’ verfügbar ist – dort muss die Information natürlich zur Verfügung stehen. Was aber, wenn die persönliche Visitenkarte, das Profil, mit den wichtigsten Infos auch direkt in anderen Unternehmensanwendungen eingeblendet wird: Ich bin in meinem E-Mail-Programm – egal ob Outlook oder Exchange – bewege die Maus über einen Namen und bekomme dessen Visitenkarte eingeblendet. Ich kann direkt sehen, wo sich die Person befindet, kann sie oder ihn sofort anrufen oder anchatten oder eben seine Blogbeiträge und Dateien öffnen. Und das ohne explizit ins Intranet wechseln zu müssen. Dies bedeutet volle Integration des Mitarbeiterverzeichnisses mit den neuen sozialen Funktionen als integraler Bestandteil des gewohnten, täglichen Arbeitsplatzes und steigert nochmals Akzeptanz und Nutzung.
Soziale Netzwerk beziehungsweise Social Software für den Einsatz im Unternehmen sind eine große Chance, bewährte Mitarbeiterverzeichnisse aufzubohren und deutlich funktional zu erweitern. Das Thema Knowledge Management oder Wissensmanagement geistert schon seit vielen Jahren durch Unternehmen und Presse: Wissen bewahren, Wissen einfacher zur Verfügung stellen können. Die Funktionen, die wir aus dem Web 2.0 kennen, können dabei neuen Schub verleihen. Viele – gerade die so genannten ‘Millenials’ und ‘Digital Residents’ – kennen die Funktionalität aus dem privaten Gebrauch. Sie wissen, was Blogs, Wikis und Bookmarks sind und haben kein Problem, dies dann auch unternehmensintern zu verwenden. Und gerade die jungen Leute erwarten auch, dass sie solche Funktionalität im Unternehmen zur Verfügung haben.
Warum also die Digital Residents nicht abholen und die anderen Mitarbeiter nicht sukzessive an solche Themen heranführen, um Personalentwicklung und Wissensmanagement zum Nutzen des Unternehmens zu betreiben? Und das mit einem integrierten Ansatz auf Basis einer Social-Software-Plattform und nicht einzelner verstreuter, nicht miteinander verbundener Wikis und Blogs. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Mitarbeiterverzeichnis der Zukunft ein soziales Unternehmensnetzwerk sein wird. Und wer sich am Sozialismus im Begriff soziales Netzwerk stört, ersetze das Wort mit Unternehmensnetzwerk oder eben Mitarbeiterverzeichnis.
Stefan Pfeiffer ist Market Segment Manager Lotus bei IBM Deutschland. Weitere Meinungen und Erfahrungen von ihm können Sie auch in seinem Blog und künftig hier bei silicon.de nachlesen.
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