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Mobile Geräte ohne Apps sind wie ein Auto ohne Motor

Laut einer Studie von Crisp Research im Auftrag von Citrix haben bereits 43 Prozent der Unternehmen die Umsetzung von Digital-Workplace-Projekten angekündigt. Davon versprechen sie sich Vorteile wie die Reduzierung von Fahrt- und Reisekosten sowie von Aufwendungen für Hardware, Software und Büroräume.

Und auch die Mitarbeiter sehen diese Entwicklung positiv und versprechen sich davon, Arbeit und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Doch bisher konzentrieren sich zu viele Unternehmen lediglich auf die Bereitstellung der mobilen Geräte und bieten keine entsprechenden Business Apps. Das muss sich dringend ändern, sonst fehlt der entscheidende Baustein für mehr Produktivität und Effizienz.

Nutzung mobiler Geräte und mobiler Apps privat und beruflich (Grafik: Salesforce.com)

Tablets für den Vertrieb, BYOD (Bring Your Own Device)-Initiativen und COPE (Corporate Owned Personally Enabled)-Programme: In der Diskussion rund um das Thema mobiles Arbeiten stehen in erster Linie die Geräte im Mittelpunkt.

Und rein unter dieser Prämisse betrachtet sind Unternehmen in den vergangenen Jahren auch einen großen Schritt vorangekommen, wie eine Befragung des Marktforschungsunternehmens YouGov im Auftrag von Salesforce mit dem Titel “App-Gap – Warum Unternehmen beim mobilen Arbeiten umdenken müssen” zeigt. Demnach setzt inzwischen jeder Zweite (49 Prozent) Smartphones und immerhin jeder Vierte (23 Prozent) Tablets für berufliche Zwecke ein. Also alles in Ordnung?

Der Business-App-Wunschzettel der deutschen Arbeitnehmer ist vielfältig. Und insgesamt sind nur gut ein Drittel mit den Bemühungen ihres Arbeitgebers im Mobilbereich zufrieden (Grafik: Salesforce.com)

Weit gefehlt, denn die Hardware ist nur die Basis. Was Arbeitnehmer wirklich brauchen, um unterwegs produktiv arbeiten zu können, ist die entsprechende Software, also Business Apps. Und hier stehen wir in Deutschland noch ziemlich am Anfang, wie die YouGov-Studie zeigt.

Business Apps sind Mangelware

Wie groß das “App-Gap”, also die Kluft zwischen den Erwartungen der Nutzer und den Angeboten der Unternehmen ist, zeigt ein Vergleich zwischen privater und beruflicher Mobilnutzung.

In der Freizeit nutzen immerhin 83 Prozent Apps, für berufliche Zwecke sind es jedoch lediglich 17 Prozent. An der Bereitschaft und dem Interesse liegt es dabei nicht, denn mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) wünscht sich, mehr berufliche Aufgaben per App erledigen zu können. Auf dem App-Wunschzettel steht dabei unter anderem, auf relevante Daten und Informationen zu Kundenvorgängen zugreifen zu können, Projekte zu dokumentieren, Geschäftsreisen zu buchen und Arbeitszeiten zu registrieren.

Große App für kleine Insel. Vermietung und Verwaltung von Ferienhäusern auf der Ferieninsel lässt sich über eine eigene App organisaieren. (Bild: Salesforce.com)

Welche Vorteile Business-Apps in der Praxis bringen können, zeigt das Beispiel Norderney Zimmerservice. Der Marktführer bei der Vermietung von Ferienwohnungen und -häusern auf der beliebten Nordsee-Insel hat nicht nur eine App für Gäste, sondern auch eine für Mitarbeiter programmiert, die allen Beteiligten einen echten Mehrwert bietet. Besonders interessant ist dabei die intelligente Verknüpfung der beiden Anwendungen.

Denn die Touristen-App fungiert nicht nur als Reiseführer, sondern ermöglicht außerdem einen spürbar besseren Service. Fallen beispielsweise Kühlschrank oder Fernsehen in der Ferienwohnung aus, können die Gäste dies via App direkt melden und ein Hausmeister behebt das Problem umgehend.

Mit der App für die Mitarbeiter werden alle Services rund um die Ferienwohnungen gesteuert und organisiert, ob Reparaturaufträge oder Wohnungsreinigungen. Auch die Schlüsselverwaltung der mehr als 300 Ferienobjekte, bei mehreren Schlüsseln pro Gast ein ziemlich komplexes Projekt, läuft über die App.

Mobiles Arbeiten muss Chefsache werden

Dieses Beispiel zeigt, dass Innovationskraft keine Frage der Größe ist. Start-ups, KMUs und Konzerne haben mit Hilfe von Business Apps die Möglichkeit, nicht nur für mehr Produktivität, sondern vor allem für mehr Zufriedenheit zu sorgen. Dabei müssen Apps nicht zwingend neu programmiert werden, denn der Business App-Store Salesforce AppExchange bietet mehr als 3.000 Apps für unterschiedliche Bereiche und Branchen, die inzwischen über 3,9 Millionen Mal installiert wurden. 10 Jahre nach dem Start hat sich AppExchange so zum weltweit führenden Marktplatz für Geschäftsanwendungen entwickelt.

Salesforce Analytics auf der Apple Watch. Ohne mobile Anwendungen macht eine mobile Strategie im Unternehmensumfeld keinen Sinn, meint Joachim Schreiner, Area Vice President Central Europe bei salesforce.com.

In jedem Fall lassen Unternehmen immense Potenziale ungenutzt, wenn sie die Motivation ihrer Mitarbeiter zum mobilen Arbeiten nicht unterstützen. Denn laut YouGov-Studie ist es für 50 Prozent der Arbeitnehmer wichtig, ortsunabhängig zu arbeiten. Das gilt auch für mich persönlich, denn ich organisiere meine Geschäfte in der Hauptsache über mein Smartphone, ohne Apps wäre das undenkbar.

Damit gehöre ich jedoch einer Minderheit an, denn die meisten Beschäftigten sind mit den vorhandenen Möglichkeiten in ihrer Firma denkbar unzufrieden: Nur etwas mehr als ein Drittel stellen ihrem Arbeitgeber ein gutes Zeugnis in Sachen mobile Arbeitswelt aus.

Deshalb ist es längst überfällig, dass deutsche Unternehmen nicht nur die Versorgung mit mobilen Geräten, sondern auch mit entsprechenden Business Apps zur Chefsache erklären. Denn diese sind ein unverzichtbarer Baustein des digitalen Arbeitsplatzes, dessen flächendeckender Einsatz laut Berechnungen von Crisp Research einen positiven Effekt in Höhe von rund 84,2 Milliarden Euro hätte.

Redaktion

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