Wer vergangene Woche die Gelegenheit wahrgenommen hat, in Hannover über das Messegelände zu streunen, konnte zwei Dinge feststellen.
Erstens nutzt der Winter jedes Jahr die Gelegenheit, noch einmal mit aller Macht zurückzukommen. Ich habe noch kaum ein Jahr erlebt, bei dem es nicht zwischen den Hallen eisekalt gewesen wäre. Keine Ahnung woran das liegen kann, aber wenn man die CeBIT überlebt hat, dann wird es endlich Frühling.
Zum haben in den Hallen alle ERP-Hersteller, die auf sich halten, das Thema Mobilität in den Vordergrund gestellt. Der Platzhirsch SAP hat natürlich seine auf Sybase basierten Produkte vorgestellt; aber selbst kleinere Anbieter, die nicht mehrere Milliarden in eine passende Übernahme investieren können, haben einiges zu bieten. Nun sind “smarte” Telephone und “Tablette” keine Sensation mehr; und einzelne Angebote wie einen CRM-Client für den Blackberry hat man vor Jahren schon mal gesehen. Jetzt aber scheint das Thema endgültig im Mainstream angekommen.
Dabei reicht die mobile Unterstützung von der Integration von email-basierten Aktivitäten über einzelne, auf eine bestimmte Aktivität gerichtete sogenannte “Apps” bis hin zum kompletten System auf einem iPad. Selbst ältere Systeme wie JD Edwards mit einer durchgängigen “sauberen” Architektur können mit letzterem auftrumpfen.
Soweit zur schönen neuen Technologie. Doch wie so oft beginnt damit die Arbeit erst. Firmen müssen sich jetzt mindestens zwei Dinge überlegen:
a) Für welche Personen innerhalb und außerhalb des eigenen Unternehmens eignet sich diese Technologie? Neben den üblichen Verdächtigen (reisenden Mitarbeitern im Vertrieb oder im Kundenservice) mag es weitere geben, die damit ihre Arbeit besser erledigen können. Nicht jeder “Power-User” braucht ein iPad, um tagein tagaus Einkaufsaufträge und ihre pünktliche Lieferung zu überwachen; doch wer regelmäßig bestehende und etwaige neue Lieferanten vor Ort aufsucht, dem ist damit durchaus gedient. Keinsfalls gering sollte man auch die Möglichkeit schätzen, denjenigen Personen, die nur gelegentlich auf Funktionen oder Informationen aus dem ERP-System zugreifen müssen, eine nicht nur gefälligere, sondern einfacher benutzbare Oberfläche zu bieten. Gartner nennt diesen Zugang “user-centric ERP”: Nach langen Jahren steht endlich der einzelne Nutzer und die Nutzerin im Vordergrund. (Siehe auch “How to Learn to Love Your ERP (Again)”)
b) Welche neuen Prozesse erlaubt die Technik? Hier wird es interessant sein zu sehen, was die Branche an Ideen zeigt. Ein paar spannende Beispiele gibt es schon. Einer meiner Favoriten sieht so aus: Unterwegs “scanne” ich mit der eingebauten Kamera den gerade erhaltenen Beleg; das Gerät ergänzt Ort und Zeit und ordnet ihn dem laut Kalender heute anliegenden Projekt zu. Noch bevor mich das Taxi vor meiner Haustür abliefert, ist die Reisekostenabteilung bereits mit meiner Auszahlung beschäftigt, und ich kann mich schöneren Themen widmen.
Etwa darauf, mit meinen Kindern die ersten Vorboten des Frühlings zu entdecken. Denn eines ist sicher: mobil oder zu Hause, nach der CeBIT kommt der Frühling garantiert.
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