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Resümee zum Mobile World Congress

Es gehört mittlerweile zur Normalität, dass neue Produkte schon vor der offiziellen Bekanntgabe “durchsickern”, doch dieses Mal schienen es die Hersteller sehr eilig zu haben, ihre Neuigkeiten in der Welt zu verbreiten – verbunden mit der Hoffnung, nicht in der großen Masse unterzugehen. Insgesamt rückten neue Hardware und Technologien wieder stärker in den Mittelpunkt im Vergleich zur CES in Las Vegas im Januar. Dort waren das Betriebssystem Android sowie Apps, die jedes Gerät – ob Kühlschrank oder Fernseher – erst zum Leben erwecken, die vorherrschenden Themen gewesen.

Der Trend bei den Herstellern, Smartphones mit immer größeren Displays zu präsentieren, setzte sich hingegen fort: ZTE, Huawei und Asus stellten jeweils Geräte vor, die Displays zwischen 5 und 7 Zoll aufwiesen. Bei Asus, die sowohl ein Produkt namens Padfone mit einer Diagonale von 4,3 Zoll präsentierten und gleichzeitig das neue Fonepad mit 7 Zoll auf dem MWC vorstellten, wird am deutlichsten, dass die Grenzen zwischen Smartphone und Tablet immer mehr verschwimmen. Allerdings wirkt dies auch recht verwirrend auf den Verbraucher. Und die viel wichtigere Frage lautet: Brauchen wir wirklich Smartphones, die vermeintlich überdimensionale Bildschirme haben? Wir wissen, dass es in einigen Märkten – vor allem im asiatischen Raum – Nachfrage nach solchen Produkten gibt. Auch in Deutschland hat vor allem das Galaxy Note von Samsung einige Abnehmer gefunden. Wir bei Gartner sind allerdings der Ansicht, dass diese Art von Geräten überwiegend ein Nischenmarkt bleiben wird.

Von großem Interesse waren dieses Jahr Smartphone-Betriebssysteme, die teilweise noch ganz am Anfang stehen und nicht zum Mainstream zählen: Sailfish OS, Ubuntu for Android, Firefox und webOS – richtig, webOS.

Das finnische Start-up Jolla stellte die Alpha-Version des SDK (Software Development Kit) für die Plattform vor, während Samsung ankündigte, dass das hauseigene Betriebssystem bada künftig der neuen Tizen-Plattform Platz machen wird. Tizen-basierende Smartphones werden in der zweiten Hälfte des Jahres erwartet.

Neben diesen Plattformen hat Firefox derzeit wohl das größte Potenzial, da während des Kongresses gleich mehrere Smartphones (unter anderem von ZTE Open und Alcatel One Touch Fire) vorgestellt wurden, die von verschiedenen großen Mobilfunk-Providern wie Telefonica, China Unicom und Deutsche Telekom weltweit vertrieben werden sollen. Die HTML5-basierende Plattform bietet den Nutzern die Möglichkeit, nicht nur über den geplanten “Firefox app marketplace” Programme zu finden, sondern auch über jede Webseite, die für diese Plattform Programme zur Verfügung stellen will.

Bekannte Namen wie Twitter sind unter den Programmen, die ihre Zusage für diese Plattform gegeben haben. Darunter finden sich auch ortsbezogene Dienste, die unter dem Namen HERE von Nokia bekannt sind. Die Firefox OS-Smartphones werden im mittleren bis unteren Preissegment angesiedelt sein. Dies soll sie für junge und auch kostenorientierte Nutzer (vornehmlich in Schwellenländern) attraktiv machen. Es bleibt jedoch noch abzuwarten, wie benutzerfreundlich die Plattform sein wird.

Bei LG kam webOS zur Sprache – mit einer Neuigkeit, die noch einige Fragen aufwirft: Wie schon letztes Jahr bekannt wurde, arbeitet der Hersteller an einer benutzerfreundlichen Oberfläche basierend auf webOS für seine TV-Geräte. Nun wurde bestätigt, dass der Hersteller Teile der Plattform von HP übernehmen wird. Die Frage, die wir uns dabei stellen, ist, welche Rolle webOS auch auf anderen LG-Geräten neben den Fernsehern spielen wird. Deutliche Aussagen wurden hierzu noch nicht getroffen.

So war der Mobile World Congress 2013 in technischer Hinsicht interessant, denn er zeigte viele neue Möglichkeiten der Branche auf. Einen Durchbruch – das nächste große Ding – hingegen suchte man in Barcelona vergebens.

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Redaktion

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