Dank versprochenen Kostensenkungen von bis zu 35 Prozent, einem in Aussicht gestellten 18 Mal schnelleren Tempo als vergleichbare Lösungen und dem Versprechen Geschäfte somit in Echtzeit abzuwickeln, verbreitet sich SAP HANA mit rasantem Tempo. Mit der SAP S/4 Suite zieht der neue Standard auch in die Welt der Business-Plattformen ein – zusammen mit der Kundenerwartung dank schnellerer Kernsysteme mit der eigenen IT auf die Überholspur zu wechseln. SAP-Chef Bill McDermott spricht gar davon, mit SAP HANA “den Anfang vom Ende der IT-Architektur des 20. Jahrhunderts” einzuläuten.
Keine Frage: Unternehmen brauchen heutzutage Lösungen wie SAP HANA um der zunehmenden Komplexität Herr zu werden und Redundanzen zu vermeiden, Speicherbedarf zu reduzieren und den Durchsatz zu erhöhen. Systemlandschaften drastisch zu vereinfachen ist begrüßenswert. Die mit dem Start von SAP HANA gemachten Versprechen vollumfänglich einzulösen wird jedoch nur dann möglich sein, wenn bei all der Euphorie ein entscheidender Aspekt der IT-Strategie nicht vergessen wird: Die Automatisierung über Systemgrenzen hinweg. Denn was nützt mir eine superschnelle Anwendungs-Suite auf HANA, wenn die übrigen Prozesse langsam sind und auch noch manuell koordiniert werden müssen? Das wäre wie ein Formel-1-Rennwagen, der nach jeder schnellen Runde zum Reifenwechsel in die Box muss.
Vor allem angesichts von Big Data, Internet of Things und Industrie 4.0 sollten sich Unternehmen Gedanken darüber machen, wie sie nicht nur ihre Kernsysteme auf Überschallgeschwindigkeit bringen, sondern gleichzeitig auch alle anderen Prozesse. Jeder weiß, dass die zu verarbeitende Datenmenge wachsen wird und Maschinen in Zukunft direkt miteinander kommunizieren. Das alles können Unternehmen nur zu verantwortbaren Kosten und eben in annehmbarer Geschwindigkeit leisten, wenn sie auch an anderer Stelle aufs Gas treten und Unternehmensprozesse ganzheitlich beschleunigen, anstatt nur die SAP-Welt. Rund um HANA ist zum Beispiel die Automation von Reporting mit Business Objects, des Hoch- und Herunterladens von Daten in SAP HANA mittels Business Objects Data Integrator Services sowie der Reaktion auf Ereignisse innerhalb der SAP HANA-Datenbank wichtig, um andere geschäftliche Prozesse zu starten.
Unabhängig davon, ob Unternehmen HANA in der Cloud oder on-premise einsetzen wollen, sollte der erste Schritt der Überlegungen sein, welche IT-Prozesse derzeit am langsamsten und aufwendigsten sind und wie diese automatisiert werden können. Denn schließlich werden Kosten, Aufwand, Komplexität und nicht zuletzt Geschwindigkeit vom schwächsten Glied in der Kette bestimmt. Mit dem alleinigen Umstieg auf SAP S/4 HANA ist es meiner Meinung nach somit nicht getan. Was denken Sie?
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TIPP: Lesen Sie zu S/4 HANA auch unser Interview mit Sven Denecken, GVP Co-Innovation und Strategie S/4HANA: “Echtzeit statt Rückspiegel” – SAP S/4HANA ist anders
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