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SAP und DSAG – “Es fährt ein Zug. Nach Nirgendwo?”

Zum anderen wurde an der ein oder anderen Stelle auch Unmut über die steigenden Wartungskosten laut – zumal der Service in der letzten Zeit wohl durchaus noch etwas Luft nach oben hatte.

Bei SAP stehen neben In-Memory vor allem die Themen Mobile und Cloud auf der Agenda. Ersetzt man “In-Memory” durch “Big Data”, hat man die aktuell wichtigsten IT-Themen zusammen. Allerdings sind SAP-Verantwortliche ganz offensichtlich weniger an Buzzword-Bingo als vielmehr an einem möglichst geräuschlosen Betrieb interessiert. Deutlich wurde dies auch an der Investitionsumfrage, die die DSAG unter den Teilnehmern durchführte. Das Ergebnis (in eigenen Worten zusammengefasst) kann durchaus als “Hallowach” für Walldorf gesehen werden: Mobile – tolle Sache, aber noch nicht spruchreif; Cloud –  nicht so interessant; In-Memory – lieber noch einmal abwarten… Ganz oben auf der Liste stehen altbekannte Dinge wie Logistik, Corporate Services oder das Rechnungswesen.

Der Punkt ist, dass vor allem die mit den neuen Themen wachsende Komplexität Bauchschmerzen bereitet. Marco Lenck, der Vorsitzende der DSAG, hat das in einem Beitrag auf SAP.info in der schönen Formulierung “Innovation ist Disruption” zusammengefasst. Das klingt ein bisschen nach “kreativer Zerstörung”: Wir müssen erst einmal alles in Frage stellen, bevor etwas Neues aufgebaut werden kann. Die Idee dahinter ist nachvollziehbar, aber mal ehrlich: Wenn Ihr Unternehmen auf SAP aufbaut, werden Sie alles “disruptive” meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Die Komplexität von SAP muss durch neue Entwicklungen nachhaltig gesenkt werden – da sind sich alle einig. Marco Lenck hat mit seinen Kollegen deshalb vier Ziele definiert:

  1. Geschäftsprozesse sollen durchgängig sein (“End-to-End”)
  2. Software soll nutzenbasiert lizensiert werden
  3. Die Einführung sollte so einfach wie möglich sein
  4. Und die Fachabteilung soll nicht nur verstehen, warum die neue Anwendung nötig ist, sondern diese akzeptieren.

Ich kann jeden dieser Punkte unterschreiben, würde aber einen weiteren hinzufügen:

  1. Die Software soll offen für Partnerlösungen sein.

Schaut man sich den Markt für Enterprise-Lösungen an, wird eines klar: Die Zeit der Insellösungen ist vorbei. Unternehmen wollen selbst entscheiden, welche Lösungen sie einsetzen. HANA wird für SAP die Weichen in die Zukunft stellen. In welche Richtung der Zug fährt, ist aber noch nicht so klar. Richtung erfolgreicher Zukunft oder frei nach Christian Anders “Nach Nirgendwo”.

Redaktion

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  • und wers noch nicht gemerkt hat

    "Software soll nutzenbasiert lizensiert werden
    Die Einführung sollte so einfach wie möglich sein"

    beide Punkte kommen mit der Cloud...klar ist cloud das buzzword.......

    Was ist der Unterschied zwischen SAP Hosting und einem Cloud system was vielleicht nicht direkt aus dem Internet erreicht werden kann....aber ueber eine WAN Leitung oder vielleicht im eigenen DC

    Ist der Cloud hype vorbei wird SAP die Cloud Softwareware nehmen und einfach ins DC der Kunden stellen......ds ist dann auch einfach zu betreiben denn kein cloud Provider kann sich einen teueren Betrieb leisten..

    Hr Paschen..ich kenne Sie nicht, auch keine anderen Schriftstücke von Ihnen.....Was ich von einem Artikel erwarten würde: Einfach zu lesen, einen roten Faden und irgend eine Aussage min Sinn am Ende

  • Hallo Herr Paschen,
    dass SAP und besonders SAP HANA offen ist für Partner, hat recht eindrucksvoll die Initiative des SAP HANA Partner Races gezeigt:
    http://www.sap.com/germany/campaigns/2012_in-memory/partner-race/race.epx

    26 Partner haben im Rahmen dieses Co-Innovations-Wettbewerbs kreative Lösungen auf Basis von SAP HANA mit und für Kunden entwickelt und zur Marktreife gebracht.
    Die Gewinner MHP und IBM wurden kürzlich auf der CeBIT gekürt.

    Schönen Gruß
    Andreas Stangl

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