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SCM: Vernetztes Handeln wichtiger denn je

Tonnen an Stahl werden zum Eingang der großen Fabrik gebracht. Der Automobilhersteller überlegt sich ein Design, verarbeitet das Material, spickt das Produkt mit der neuesten, eigens entwickelten Technik . Der fertige Wagen rollt in Richtung Verkauf. Heute kaum noch denkbar. Hersteller aller Branchen kümmern sich längst nicht mehr alleine um den gesamten Produktionsprozess. Sie verlassen sich auf Zulieferer und externe Dienstleister, lagern bestimmte Prozesse aus. Um all das zu koordinieren, setzen viele Unternehmen ERP-Systeme ein – eine Anwendungssoftware, welche die Ressourcen eines Unternehmens möglichst effizient einsetzen soll. Eine Ausweitung ihrer Aufgaben auf unternehmensübergreifende Netzwerke scheitert kläglich – aus einem einfachen Grund: Sie ist nicht dafür gemacht.

ERP-System erweitern?

ERP-Systeme sind für die unternehmensinterne Ressourcenplanung entwickelt worden und leisten dort hervorragende Dienste – jede Investition in eine “nach außen” erweiterte Version ist aber kostspielig und vor allem sinnlos. Aus der klassischen Lieferkette sind jetzt dynamische Netzwerke geworden, die ständig in Bewegung sind. Unternehmen, die als Lieferant an einem Knotenpunkt fungieren, können wiederum als Kunden eines anderen auftreten. In diesem Netz müssen Unternehmen rasch auf Abweichungen bei Lieferungen, veränderte Nachfrage und Vorlieben ihrer Kunden reagieren.

Wie haben Unternehmen auf diese Veränderungen reagiert? Viele haben sie einfach umgangen und versucht, das System der “alten Ära” daran anzupassen. So wie Autos lange “pferdelose Kutschen” genannt wurden und das Radio “kabelloser Telegraf”, brauchen einige Hersteller auch Zeit zu erkennen, dass sie mit einer von Grund auf anderen Situation konfrontiert sind als gewohnt. Es fehlt die Möglichkeit, unternehmensübergreifende Geschäftsabläufe automatisch und systemisch zu koordinieren.

Supply Chain Manager kompensieren dies, indem sie manuell wichtige Informationen zusammenstellen und per E-Mail oder sogar per Fax an ihren Gegenpart in Partnerunternehmen weiterleiten. Die direkte Kommunikation mit einzelnen Ansprechpartnern zieht die geschäftsübergreifenden Prozesse jedoch deutlich in die Länge und ist anfällig für Fehler. Wenn die Erweiterung des alten Systems dann kläglich scheitert, werden endlich neue Modelle, die genau auf die neuen Umstände zugeschnitten sind, entwickelt. Pferdelose Kutschen werden Autos.

… oder Horizont erweitern?

Deswegen müssen ERP-Systeme durch ein neues Instrument ergänzt werden: eines, das genau auf die veränderten globalen Anforderungen zugeschnitten ist und ein Wertschöpfungsnetzwerk aus verschiedenen Unternehmen an verschiedenen Standorten steuern kann. Doch wie sieht das passende Werkzeug für solch komplexe und verflochtene Vorgänge aus?

Die Lösung muss alle am Produktionsprozess beteiligten Partner einbeziehen und eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Steuerung (Collaborative Execution) ermöglichen. Durch diesen Ansatz sind die Hersteller mit ihren Partnern mehrstufig verbunden, also auch mit den Partnern der Partner. Die Zusammenarbeit im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk ermöglicht dabei Einsicht bis in deren Lagerbestände und Aktivitäten.  Dadurch erkennt der Hersteller Abweichungen, sobald diese auftreten und kann durch integrierte Mechanismen für die gemeinschaftliche Problemlösung schnelle und präzise Entscheidungen treffen und so die Produktion sicherstellen.

Dieser Ansatz ergänzt und erweitert somit das ERP-System. Auf diese Weise kann dieses seine Stärken voll ausspielen und sich weiterhin auf die unternehmensinternen Prozesse fokussieren. Es muss also nichts leisten, wofür es nicht gedacht und in der Lage ist. Die intelligente Kombination aus beiden Instrumenten ermöglicht den Unternehmen, all ihre Prozesse zu optimieren und dadurch ihre Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu steigern.

Redaktion

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