Der Kampf um den Kunden im Telekommunikationsmarkt wird immer schwieriger. Auf Seiten der Provider erfordert der Wettbewerb heute eine enorme Flexibilität bei der Gestaltung der Angebotspalette und der Bereitstellung von Extraleistungen. Gerätehersteller drängen mit immer mehr Apps in den Markt, die die mobile Urkommunikation ersetzen. Telekommunikationsunternehmen stehen dadurch vor der großen Herausforderung, den sinkenden average revenue per user (ARPU), also den durchschnittlichen Erlös pro Kunde, durch Mehrwertdienste künstlich hochzuhalten.
Bei Mehrwertdiensten handelt es sich um alles, was über das bloße Telefonieren und SMS-Senden hinausgeht. Vor allem eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung oder Musikflatrates, die heute entscheidende Marktanteile haben, sind hier relevant. Den Unternehmen geht es bei deren Einsatz allerdings nicht nur um die Eindämmung von Verlusten, sondern vielmehr auch um Wettbewerbspositionen und Marktanteile im Telekommunikationsmarkt.
Aber die Konkurrenz schläft nicht: Auch die Hersteller – wie Apple, Google, Samsung oder Microsoft – schaffen eigene Ökosysteme. So profitiert zum Beispiel Apple von den Einkünften aus dem eigenen App-Store – am Netzbetreiber vorbei, ohne dass dieser eine Chance auf Anteil am Profit hat. Mobilfunkanbieter werden auf transportierte Datenmengen und einen möglichst günstigen Preis eingegrenzt. Zusätzliche Services werden zunehmend von anderen Dienstleistern übernommen. Ein Vorteil fällt den Device Herstellern respektive den Herstellern und Anbietern von Betriebssystemen zu, da sie mit technischen Beschränkungen eine gewisse Kontrolle über den Anwender ausüben.
Telekommunikationsunternehmen müssen deshalb versuchen, ihre starke Position bei der Vernetzung zu nutzen. Schließlich gibt es ohne passenden Anschluss keinen Zugang zu Daten, Applikationen oder sozialen Netzwerken. Entscheidend wird hierbei sein, dass die Sicherheit der Daten und die Transparenz der Kosten gewährleistet werden.
Die aktuell großen Herausforderungen für Unternehmen sind insbesondere die steigende Anzahl der Endgeräte, die Vielzahl der verschiedenen Hersteller und die Bring-your-own-device-Mentalität (BYOD). Diese ist soweit fortgeschritten, dass mittlerweile 60 Prozent der Arbeitnehmer ihr eigenes Endgerät am Arbeitsplatz benutzen oder damit unterwegs arbeiten.
Die Entwicklung geht darüber hinaus weg vom klassischen “desktop computing” hin zum “user-centric computing”. Das heißt, dass nicht mehr der Computer selbst im Mittelpunkt steht, sondern der Nutzer, der über mehrere Geräte parallel auf seine Daten zugreift. Als Antwort stehen hier Mobility-as-a-Service-Lösungen bereit, die die Vernetzung der einzelnen Geräte ermöglichen.
Der sogenannte “Mobile First” Ansatz bietet allen Mitarbeitern eines Unternehmens eine einheitliche Anwendererfahrung über all ihre Devices hinweg. Dazu werden Daten und Benutzeroberflächen für sämtliche Geräte optimiert und zentral gespeichert. So können sie weltweit und vor allem mobil abgerufen werden.
Hier müssen die Telekommunikationsexperten ansetzen, um den Unternehmen zu helfen, die zunehmende Mobilität besser unter Kontrolle zu bekommen. Neben dem Komfort spielt auch der Kostenpunkt eine entscheidende Rolle.
Dieser verbessert sich durch cloudbasierte IT-Lösungen enorm, da Arbeitskräfte nicht mehr am Arbeitsplatz sitzen müssen, um tätig zu werden. Unnötige Wege fallen weg und schonen neben dem Budget auch die Umwelt. In gewisser Weise ist dieser Schritt aber auch alternativlos: Mit zunehmender Mobilität fordern die Kunden automatisch neue Lösungen. Die Anbieter – und hier gerade die Telekommunikationsanbieter – müssen die “Mobilität als Service” weiter entwickeln, um überhaupt am Markt bestehen zu können.
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