Als begeisterter Freizeitsportler beobachte ich die Entwicklungen im Bereich der “Wearables” mit Spannung. Der Fitness-Tracker am Knöchel überwacht die Vitalfunktionen, das Smartphone zeichnet beim Joggen die Laufroute auf und die Smartwatch am Arm ermöglicht gleichzeitig einen Blick auf den Mail-Account. Mittlerweile ist zur Realität geworden, was lange als Science Fiction galt. Immer mehr Geräte sind vernetzt, kommunizieren miteinander und tauschen Daten aus. Mich interessiert vor allem eines: Was macht das mit unseren Netzwerken? Wie gehen sie mit Big Data um, mit dieser riesigen Menge an komplexen Daten? Auch ohne Glaskugel ist klar, dass sich im Jahr 2015 viele Trends fortsetzen werden. Sie sorgen dafür, dass sich Netzwerke verändern und an die steigenden Herausforderungen anpassen.
Wohin wir auch gehen, das Internet der Dinge ist überall. Immer mehr Gegenstände sind online, untereinander vernetzt und mit Sensoren ausgestattet, die in Echtzeit Daten übertragen. So kann ich beispielsweise meine Paketsendungen automatisch nachverfolgen und werde benachrichtigt, wenn sie am Zielort angekommen sind. Wenn ich auf Reisen gehen möchte, vergleichen Apps in Sekundenschnelle Reisezeit und Kosten für verschiedene Verkehrsmittel. Entscheide ich mich für das Auto, sucht mir mein Navigationsgerät regelmäßig die schnellste Route heraus – weil Sensoren den Verkehr überwachen. Die technischen Möglichkeiten sind vielfältig und werden sich noch weiterentwickeln. Der Trend zu Connected Devices wird sich auch 2015 verstärken und die Netzwerke vor große Herausforderungen stellen. Ihre Infrastruktur muss deshalb ausgebaut werden und an die neuen Bedingungen des Big Data-Zeitalters angepasst werden.
Wer heute unterwegs ist, stößt überall auf Menschen, die ihre Nase in ein Smartphone oder Tablet stecken. Viele davon surfen zum Zeitvertreib in sozialen Netzwerken – ein Teil davon nutzt das Gerät hingegen beruflich. Das Arbeiten von unterwegs und das Homeoffice sind Trends, die zum Alltag vieler Unternehmen gehören und sich auch 2015 weiter etablieren werden. Hinzu kommt: Unternehmen sind schon lange nicht mehr nur in einem Land und in einer Zeitzone tätig. Globale Teams kommunizieren rund um die Uhr per Videokonferenzen oder E-Mails. Die logische Konsequenz: Daten, Daten, Daten. Die Netzwerke sind überfordert und werden schon in naher Zukunft auf die gestiegenen Ansprüche reagieren.
Noch vor wenigen Jahren gehörte folgende Situation zum Alltag: Man hatte ein Textdokument verfasst, abgespeichert und per E-Mail versendet. Der Empfänger jedoch ärgerte sich. Er hatte ein anderes Betriebssystem oder eine veraltete Textverarbeitungssoftware und konnte es nicht öffnen, lesen und bearbeiten. Mittlerweile erleichtern einheitliche Standards im Office-Bereich unsere tägliche Arbeit. Die Netzwerke sind noch nicht so weit, obwohl die Bedingungen ähnlich sind. Für Organisationen ist es deshalb wichtig, dass die verschiedenen Komponenten ihrer Netzwerkarchitektur kompatibel sind, unabhängig vom Hersteller. Offene Netzwerke sind flexibler und Administratoren können schneller auf Innovationen reagieren. An dieser Stelle ist noch viel zu tun: Initiativen wie OpenDaylight und OpenStack werden sich auch 2015 weiter für offene Standards im Netzwerkbereich einsetzen.
Ein Blick auf Trends wie das Internet der Dinge oder virtuelles Arbeiten zeigt: Legacy-Netzwerke können mit den Innovationen im Computing-Bereich nicht mehr mithalten. 2015 bricht für Netzwerke jedoch ein neues Zeitalter an, das Zeitalter der “New IP”. Netzwerke werden sich schon bald von ihrer ursprünglichen, starren Infrastruktur verabschieden und mithilfe innovativer Konzepte wie Software-Defined Networking (SDN) und Network Functions Virtualization (NFV) einen grundlegenden Wandel erleben. Software-basiert, virtualisiert und offen: Das sind die Netzwerke der Zukunft. So können sie schneller und flexibler agieren und große und komplexe Datenströme problemlos verarbeiten.
Datenschutz und Privatsphäre bleiben in der öffentlichen Diskussion Dauerthema. Unternehmen müssen ihre Geschäfts- und Kundendaten nachhaltig schützen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. IT-Verantwortliche und Unternehmen werden sich auch 2015 mit der Frage nach der angemessenen Verwendung sensibler Daten auseinandersetzen.
Fünf Trends für 2015 – für Netzwerke sind das fünf Schritte auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Sie müssen künftig noch mehr Geräte und Menschen verknüpfen, noch mehr Daten verarbeiten und noch schneller und flexibler agieren. Mein Appell an Netzwerk-Experten: Stellt euch den Herausforderungen und reagiert! Denn unsere Netzwerke können die Mammutaufgabe “Big Data” nur dann meistern, wenn sich ihre Infrastruktur grundlegend ändert. Ich bin mir sicher: Die Netzwerke erwartet 2015 eine stille, aber große Revolution. Der Wandel kommt langsam, aber sicher.
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