Werkzeug ist nicht gleich Werkzeug

Sie kennen mit Sicherheit das Stereotyp der selbsterfüllenden Prophezeiung in der IT: “Ja, die Software kenne ich, die ist sehr gut – die können wir aber nicht einsetzen.” Wie oft CEOs diesen Satz von ihrem IT-Team wohl schon gehört haben mögen?! Und wenn sie diese Aussage ausnahmsweise nicht kennen, dann mit Sicherheit ihren nahen Verwandten: “Ja, die Software kenne ich, die ist sehr gut – für uns kommt das allerdings noch etwas zu früh.” Es wäre allerdings zu kurz gesprungen, ließe sich der derart vor die Wand gelaufene Unternehmer in Sachen IT-Management auf den Vergleich mit dem alten Sprichwort “Ein Esel bleibt ein Esel, auch wenn man ihm viele Werkzeuge gibt” ein. Die Probleme liegen in Wirklichkeit woanders.

Denn vielen CIOs fehlt einzig und allein der Durchblick, da sie im vernebelnden, anstrengenden Tagesgeschäft festhängen. Stattdessen sollten sie, bestenfalls Seit’ an Seit’ mit ihrem CEO, die Effektivität der bestehenden Abläufe maximieren, die bestehenden Geschäftsprozesse ausweiten und verbessern, die Wertschöpfungskette optimieren sowie eine Vorreiterrolle einnehmen bei neuen Produkten, Märkten und Geschäftsmodellen.

Dies zu schaffen, ist indes aber nicht mit einer Quadratur des Kreises gleichzusetzen. Die IT – und das gilt top-down vom CIO an – braucht dafür lediglich Tools, die sie mit echtem Wissen versorgen. Lösungen, die mithelfen, Abläufe zu automatisieren. Die Mitarbeiter benötigen also Input, der sie klüger macht und ihnen hilft, die richtigen strategischen Weichen zu stellen. Es kann einfach nicht sein, dass in vielen Unternehmen unendlich viel Zeit allein dafür verschwendet(sic!) wird, dass die IT lediglich “läuft”. CIOs obliegt vielmehr die schwierige Aufgabe, die komplexen Strukturen ihrer IT-Landschaft auch bis ins Detail zu verstehen und genau zu wissen, welche Wechselwirkungen zwischen den unzähligen Applikationen und Systemen bestehen und wie diese das Business unterstützen. Sowohl sie als auch ihre leitenden Mitarbeiter brauchen den Blick auf das große Ganze: Wie hoch ist der Beitrag zur Wertschöpfung? Wie lassen sich neue Anwendungen problemlos einfügen? Wie kann das Unternehmen darüber hinaus damit einen Mehrwert erzielen? Sie können dann konkret antworten, wenn der CEO fragt, wie die IT die Umsetzung der Geschäftsziele voll unterstützen soll und helfen soll, den Geschäftserfolg voranzutreiben.

Liegen diese Informationen vor, kann die IT schnell den Weg für neue Anwendungen freimachen. Sie haben ihre Assets im Blick und setzen die IT insgesamt strategischer ein. Sie wissen dann exakt, wie sich viel versprechende neue Technologien Gewinn bringend einsetzen lassen und auch, wie viel Zeit es braucht, um diese einzuführen. Entscheidend ist also akkurates Verständnis sämtlicher Prozesse: von der Enterprise-Architektur über IT-Planung und Risikomanagement bis hin zu Compliance, Roadmapping und Umsetzung – und dann gehören Antworten wie die oben geschilderten garantiert der Vergangenheit an.

Silicon-Redaktion

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