Produzieren ohne Ausschuss – Wie eine moderne Dateninfrastruktur Reklamationen vermeidet
Durch Einführung einer lückenlosen Dateninfrastruktur lassen sich Reklamationen auf Null senken.
Ein Unternehmen für Drahtfertigung steckte in der Klemme. Kunden reklamierten regelmäßig ihre Lieferungen, da der bestellte Draht zu stark vom gewünschten Durchmesser abwich. Durch die Einführung einer lückenlosen Dateninfrastruktur konnte der Hersteller die Reklamationen auf 0 senken.
In der Drahtfertigung wird durch das Walzen und Ziehen eines Drahtes der Durchmesser verjüngt. Je nach Kundenauftrag variieren hierbei der erforderliche Durchmesser und die einzuhaltenden Toleranzen. Um nicht erst von der Qualitätssicherung des Kunden über Mängel informiert zu werden, möchte der Hersteller die Parameter bereits während der Produktion überwachen und den Prozess steuern. Dafür sollen die Daten der Kundenaufträge (MES) mit den Toleranzwerten (ERP) und den Live Produktionsdaten (Shopfloor) zusammengeführt werden.
Lückenlose Maschinen-Datenerfassung
Zur Lösung entschied sich der Hersteller für Cybus Connectware, ein zentraler Daten-Hub zwischen Fertigung und IT. Er ermöglicht die lückenlose Maschinen-Datenerfassung sowie eine Datennutzung und -auswertung in nahezu Echtzeit. Die Produktions- und Maschinendaten können unmittelbar mit kontextuellen Daten der gewünschten IT-Systeme, wie dem ERP und MES, aggregiert und je nach Anwendungsfall kombiniert werden.
Für die Realisierung des Projekts wurde ein gemeinsamer Workshop mit den Use Case Ownern und den Zuständigen für die Produktion und die IT durchgeführt. Zunächst beschrieb die Qualitätssicherung als Use Case Owner den Datenbedarf. Wo genau diese Daten zu finden sind und wie sie interpretiert werden, weiß die Instandhaltung. Die Datenquelle mit dem Zielsystem zusammenzuführen, ist Aufgabe der IT und typischerweise durch Einsatz von Cybus Connectware zu lösen.
Standardisierte Prozess-, Auftrags- und Toleranzdaten
Durch die Informationen der Instandhaltung konnte die IT bereits vier Werktage nach Einführung von Connectware die vorhandenen Steuerungsdaten der Maschinen in die Dateninfrastruktur einbinden und erste Live-Daten liefern. Zeitgleich rüstet die Instandhaltung zwölf weitere Sensoren nach, um Durchmesser-Daten der gesamten Linie zu erfassen. Zur Einbindung der neuen Sensoren in die Dateninfrastruktur musste die IT lediglich jeweils die Netzwerkadressierung anpassen.
Prozess-, Auftrags- und Toleranzdaten werden standardisiert über Cybus Connectware aufbereitet und in eine lokale InfluxDB Zeitreihen-Datenbank überführt. Mittels Grafana werden die Daten individuell für die jeweiligen Nutzer visualisiert. Die Qualitätssicherung erhielt damit direkten digitalen Zugriff auf den Prozesse. Ist-Werte und Abweichungen vom Sollwert werden angezeigt und erlauben frühzeitig Korrekturen.
Cybus Dateninfrastruktur ist für die Anwendung von Industrial DevOps Methoden spezialisiert und ermöglicht müheloses Verwalten und Erweitern von Datenverbindungen. Dadurch können Industrial IoT Use Cases im laufenden Betrieb mittels Staging-Systemen risikolos getestet und automatisiert ausgerollt werden. Mit dieser Grundlage arbeitet der Kunde bereits an Folgeprojekten und ist in der Lage, diese eigenständig umzusetzen.